Risiken effizient managen
- Software-Spürhund findet Geldwäscher
- Kundensegmentierung, Score-Summen und Unbedingt-Indizien
- Risiken effizient managen
Generell gilt: »Das Indizienmodell muss die bankindividuelle Gefährdungssituation abbilden. Je feiner die Regeln und Schwellenwerte des Programms darauf abgestimmt sind, desto weniger falsche Treffer müssen manuell bearbeitet werden«, sagt Erich Schaper, Geldwäschebeauftragter der Hannoverschen Volksbank. Sein Institut nutzt die Gemeinschaftslösung nach einer mehrmonatigen Testphase seit knapp einem Jahr. In dieser Zeit wurden rund 30 der 80 Default-Indizien modifiziert und etwa 20 neu hinzugefügt. »Programmieren muss man dafür nicht können. Gute Tabellenkalkulations- oder Datenbankkenntnisse sind zum Verständnis aber hilfreich«, sagt Schaper. Statt einer Score-Bildung über einen längeren Zeitraum favorisiert er die tägliche Inspektion aller von dem Programm herausgefilterten Indizientreffer. Den Aufwand dafür begrenzt er mit einem Add-On, das die Ergebnismenge auf Basis einer Reporting-Lösung online auswertet und das ebenfalls von der GAD bereitgestellt wird. Sein Resümee: »Mit der Software konnten wir das vorgeschriebene Risikomanagement auf effiziente Weise nach unseren eigenen Vorstellungen verwirklichen.« Anzumerken bleibt, dass die Lösung nicht auf ein bestimmtes Transaktionssystem limitiert ist, sondern über offene Schnittstellen prinzipiell mit jeder Bankenplattform zusammenarbeitet – eine Option, von der zwischenzeitlich auch etliche nichtgenossenschaftliche Privatbanken Gebrauch machen.
Adrian Schuster ist freier Journalist in Berlin.