Kundensegmentierung, Score-Summen und Unbedingt-Indizien
- Software-Spürhund findet Geldwäscher
- Kundensegmentierung, Score-Summen und Unbedingt-Indizien
- Risiken effizient managen
Herzstück der Lösung sind hinterlegte Indizien. Sie bilden ein regelbasiertes Raster, um Auffälligkeiten aufzuspüren. Zirka 80 solcher Parameter sind von Haus aus vorinstalliert. Sie repräsentieren Typologien, die unter anderem in Zusammenarbeit mit der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) erarbeitet wurden. Kodiert sind beispielsweise Länder, die als kritisch gelten. Auch wenn bestimmte Kundengruppen untypisch hohe oder häufige Überweisungen tätigen, gilt das als Gefahrensignal. Selbstverständlich begründet nicht jedes Einzelindiz einen belastbaren Verdacht. Die verschiedenen Indizien sind auch keineswegs gleichwertig. Sie sind deshalb mit numerischen »Gewichten« versehen, die im Hintergrund aufsummiert werden. Schäfer: »Nur wenn diese Score-Summe über einen bestimmten Zeitraum hinweg einen von der Bank festgelegten Wert erreicht, haben die aufgelaufenen Regelverstöße die Verdachtsschwelle überschritten. Erst dann wird der Geldwäschebeauftragte aktiv und untersucht die Geschäftsvorfälle des betreffenden Kunden genauer.« Geno-SONAR analysiert Kundenkonten vertikal und horizontal: Vertikal bedeutet die Suche nach Auffälligkeiten in Bezug auf den bisherigen Transaktionsverlauf eines einzelnen Kundenstamms. Horizontales Screening fördert demgegenüber Abweichungen vom typischen Transaktionsmuster anderer Konten im gleichen Kundensegment zutage. Jenseits von Score-Summen und Kundensegmenten bietet die Softwarelösung aber auch sogenannte Unbedingt-Indizien: Teilt das BKA zum Beispiel mit, dass jüngst entlarvte Phishing-Buchungen immer unter gleichlautendem Betreff ablaufen, so lässt sich dieser sofort als ein Unbedingt-Indiz in das System eingeben.