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Unified Communications

Systemintegratoren sind gefragt

Eine aktuelle Marktstudie von IDC kommt zu dem Schluss, dass Telefongesellschaften bei der Strategieentwicklung und Implementierung von Unified Communications- Lösungen schlecht positioniert sind. Hardware-Anbieter, Software-Hersteller und Systemintegratoren haben die Nase vorn.

Autor:Redaktion connect-professional • 26.6.2008 • ca. 1:25 Min

Inhalt
  1. Systemintegratoren sind gefragt
  2. Kundenkenntnis

Eine aktuelle IDC-Studie beleuchtet den noch jungen Markt für Unified Communications-Lösungen. Nach Einschätzung der Analysten wird sich das Geschäft mit UC-Lösungen zum zentralen Schlachtfeld derUmverteilung der Mehrwertkette im ITK-Markt entwickeln. Im Klartext: Eine überzeugende UC-Lösung kann in zunehmendem Maße dafür sorgen, dass ein Teil des ITK-Budgets künftig woandershin fließt.

Die heutigen Platzhirsche des Kommunikationsgeschäfts – die klassischen Telekommunikationsanbieter – sind nach IDC-Einschätzung beim »Megatrend Unified Communications« drauf und dran, die sich ergebenden Chancen zu verschlafen, obwohl sie im Vergleich zu neuen Anbietern nicht mehr um Millionen von Geschäftskunden und Konsumenten im Kommunikationssegment buhlen brauchen – da sie diese ja bereits unter Vertrag haben. Warum die Carrier so träge sind, glaubt IDC auch herausgefunden zu haben: Mit UC-Lösungen sei einfach nicht so viel Geld zu verdienen wie im klassischen Carrier-Geschäft. Würden die Carrier hier mit neuen Angeboten auftrumpfen, würde sich ihre Gewinnmarge von heute satten 22 bis 25 Prozent (gemessen als Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit über Umsatz) verschlechtern.

Wer sich die größten Kuchenstücke im UC-Markt sichern kann, will IDC ebenfalls ermittelt haben: Hardware-Anbieter, Software- Hersteller und System-Integratoren haben sich nach IDCAnsicht bereits gut positioniert. Diese Anbieter seien in der Strategieentwicklung, Implementierung und der Portfolio-Evolution von Unified Communications den meisten Telkos voraus. IDC ist dennoch davon überzeugt, dass die heutige Verteilung nicht in Stein gemeißelt ist: Der ITK-Markt biete »kein Anrecht auf Kundenloyalität «. So glauben die Marktanalysten auch nicht an UC-Alleinanbieter. Vielmehr werde der Anwender seine benötigten UCKomponenten von mehreren Anbietern beziehen, wodurch sich immer häufiger offene, miteinander kombinierbare Lösungen durchsetzen würden.

Die Befragung der Anwender ergab darüber hinaus, dass diese in der Regel selbst entscheiden wollen, welche UC-Applikationen sie implementieren und in welchem Tempo sie UC vorantreiben. Folglich seien modulare und transparente UC-Komponenten am meisten gefragt. Zudem wollen sie über offene Schnittstellen bestehende IT-Lösungen und Fremdsysteme mit UC integrieren. Die Schlussfolgerung aus dieser »Wunschliste«: Der Anbieter einer UC-Lösung muss unbedingt die Geschäftsprozesse des Anwenders verstehen, denn die Technologie per se steht nicht im Vordergrund.