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Nach COS weiterer Distributor im Unternehmensverbund

Tiscon übernimmt Retaillieferanten Chikara

Kaum ist die Übernahme der COS abgeschlossen, schon greift die Tiscon AG nach einem weiteren Distributor: Die Chikara Handelsgesellschaft geht ins Portfolio der Beteiligungsgesellschaft über.

Autor:Redaktion connect-professional • 22.2.2007 • ca. 1:50 Min

Die Tiscon AG in Neu Ulm, eine Beteiligungsgesellschaft der Arques Industries AG in Starnberg, übernimmt wenige Wochen nach der COS Distribution sowie deren Gesellschaften Avitos und Topedo, einen weiteren Distributor. Mit der in Tiefenbach bei Passau ansässigen Chikara Handels GmbH integriert Tiscon einen Grossisten unter dem Beteiligungsdach, der in der Hauptsache retailfähige IT-Produkte an Handelsketten, Flächenmärkte und Discounter verkauft. Chikara setzte im vergangenen Geschäftsjahr mit 20 Mitarbeitern mehr als 30 Millionen Euro um.

Hintergrund dieser Übernahmestrategie, die Tiscon als »Buy & Build«-Konzept bezeichnet, ist der Aufbau einer europaweiten Gruppe selbstständig agierender IT-Distributoren. Die Beteiligungsgesellschaft will sich damit als Konsolidierungsführer etablieren. Akquiriert werden überwiegend kleine und mittlere Distributoren.

Mit Chikara im Portfolio sollen die Synergien im Distributionsumfeld weiter ausgebaut werden, deutet Michael Krings, Tiscon-Vorstand und COS-Geschäftsführer, im Gespräch mit Computer Reseller News an. »Natürlich haben wir überlegt, ob es Sinn macht, Chikara – die auf Tiscon zugekommen sind – ins Boot zu holen.« Ausschlaggebend dabei seien vor allem interessante Absatzmärkte und gute Profitabilität des niederbayerischen Grossisten gewesen. Dass Chikara in den zurückliegenden Jahren ins Fadenkreuz der Justiz geraten ist, spielte bei den Übernahmeverhandlungen offensichtlich keine Rolle. Krings dazu: »Die Anschuldigungen konnte Chikara widerlegen, war laut Gericht unschuldig. Außerdem sind das alte Geschichten.«

In drei Jahren von 30 auf 100 Mio. Euro

Der Tiscon-Strategie entsprechend wird der bisherige Chikara- Gesellschafter Benjamin Sawatzky zehn Prozent der Gesellschafteranteile behalten und als Beteiligungsmanager den Distributor weiterhin leiten. Über die Höhe der Kaufsumme wird von beiden Seiten Stillschweigen gewahrt. Es darf aber davon ausgegangen werden, dass es sich um einen unteren einstelligen Millionenbetrag handelt.

Verbunden mit der Übernahme wird der Grossist mit frischem Kapital durch die Beteiligungsgesellschaft ausgestattet, um »einen Geschäftsausbau finanzieren zu können, den das Unternehmen mit seinen guten Kontakten und Möglichkeiten, aber mangels notwendiger Finanzpolster in den zurückliegenden Jahren nicht nutzen konnte«, erklärt Krings. Plan sei es, den Umsatz bei Chikara bis Ende 2009 auf 100 Millionen Euro zu steigern. »Durch Tiscon haben Chikara und Herr Sawatzky langfristige Perspektiven«, unterstreicht der Tiscon-Vorstand – auch durch die erhofften Synergien mit den COS-Gesellschaften.

Mit diesem Deal konnte die Beteiligungsgesellschaft ihren Konzernumsatz auf mehr als 330 Millionen Euro steigern. Für die Zukunft sind weitere Akquisitionen von IT-Distributoren geplant. Allerdings, wie Krings betont, »kaufen wir nur, was Sinn macht, Firmen, die sich ergänzen und ins Gesamtbild passen«. Das bedeutet wie beim Chikara-Deal, dass Synergien mit den bereits vorhandenen Gesellschaften möglich sind. »Wir bieten den Herstellern neue Absatzmärkte an«, ergänzt der Tiscon-Vorstand.

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