Der Name Tulip weckt in Deutschland eigentlich nur Erinnerungen an längst vergangene EDV-Zeiten. Aber jetzt sind die Holländer urplötzlich wieder im Gespräch: Denn der Umsatz-David will den Komponenten-Goliath Devil übernehmen. Ein Aufsehen erregender Deal, der viele Fragen aufwirft.
Die niederländische Tulip Computers NV will bereits im September die Übernahme des Braunschweiger Distributors Devil Computer abschließen. Devil- Chef Karsten Hartmann hofft, dass der Verkauf schon in diesen Tagen perfekt gemacht wird. Vergangene Woche verhandelte Tulip noch mit der Frankfurter BHFBank über die Finanzierung dieser Akquisition. Geplant ist: Der Tulip-Konzern wird die Mehrheit an Devil erwerben. Siegbert Wortmann, Vorstandsvorsitzender der Wortmann AG, und Thomas Knicker, Aufsichtrat bei der Wortmann AG, die zusammen 50 Prozent am Unternehmen halten, geben ihre Devil-Anteile komplett ab. Devil-CEO Karsten Hartmann, der bisher ebenfalls mit 50 Prozent am Braunschweiger Distributionshaus beteiligt war, wird seine Anteile weitestgehend verkaufen. »Künftig wird das Devil-Management aber noch am Unternehmen beteiligt bleiben «, erklärt Hartmann im CRNGespräch. Dass COO Axel Grotjahn, CFO Michael Gerloff und er selbst mindestens fünf Prozent halten können, sei eine wesentliche Voraussetzung für den Verkauf. Überhaupt habe die Übernahme keine Auswirkungen auf die Positionierung und den künftigen strategischen Kurs des Distributors. »Wir werden mit demselben Management dasselbe Business machen wie bisher auch«, betont der Devil-CEO.