Für die immer streitlustigen Wettbewerber der Devil Computer ist der Deal eine Rettungsaktion. Schließlich leiden derzeit vor allem die Komponentendistributoren unter dem schwachen Geschäft. Einige davon zwang die flaue Konjunktur zuletzt in die Knie. Krystaltech, Adam Riesig und Lion sagen der Komponentendistribution ab. Kein Wunder, dass viele glauben, der Niedrigpreis-Anbieter Devil sei ebenfalls ein Abstiegskandidat. Solchen Spekulationen tritt Hartmann entschieden entgegen: »Das ist kein Notverkauf – aber richtig ist, wir stärken dadurch unsere Kapitaldecke«. Der Devil-Chef geht jetzt sogar noch weiter: »Wir sind einer der wenigen Player in dieser Branche, die überleben werden«. Den Optimismus begründet Hartmann damit, dass Devil von der internationalen Erfahrung von Tulip profitieren werde. »Wir werden gemeinsam fröhlich weiter wachsen «, sagt er schmunzelnd.
Auch Tulip erklärt, dass Devil künftig eigenständig agieren soll. Beide Unternehmen ergänzen sich in Produktsortiment und den Märkten, in denen man agiere, optimal, heißt es in der offiziellen Mitteilung von Tulip. Man erwarte deshalb Synergien zwischen dem eigenen Geschäft und der deutschen Distributionsgesellschaft. Wie diese Synergiepotenziale aussehen, ist noch unklar. »Aber schon möglich, dass wir künftig beispielsweise auch Notebooks von Tulip Computers anbieten «, sagt Hartmann. Die ehrgeizigen Expansionpläne – Devil will mit einer kürzlich eingeführten Neuaufstellung in Vertrieb und Produktmarketing sowie einer neu formierten Spitze neue Wachstumsfelder erobern – erführen dadurch weiteren Auftrieb.