Welche Bereiche möchten Organisationen keinesfalls digitalisieren? Und wie wird sich der Corona-bedingte Digitalisierungsschwung langfristig auswirken? Zwei Digitalpioniere berichten.
Gibt es Bereiche in Ihrer Organisation, die keinesfalls digitalisiert werden sollten?
Carolin Ackermann: Prinzipiell nicht. Als Start-up haben wir einen hohen Anspruch daran, alle Bereiche und Prozesse möglichst smart und effizient aufzustellen. Aktuell sind wir aber noch weit davon entfernt, alle Bereiche digitalisiert zu haben. Was wir als wichtig erachten und uns immer beibehalten möchten ist jedoch der persönliche Kontakt, sowohl der zu unseren Mitarbeitern, als auch der zu unseren Kunden. Die Live-Erfahrung in unserer Anlage und mit unserem Fisch wird nie durch digitale Tools ersetzt werden können. Von daher werden wir weiterhin auch auf persönliche Meetings setzen.
Frank Pieper: Absolut. Alle Entscheidungen zum Einsatz kinetischer Wirkmittel werden auch in Zukunft stets final von Soldat*Innen getroffen. Das überlassen wir keinem Algorithmus.
Befürchten Sie, dass Sie eines Tages von der Digitalen Transformation abgehängt werden? Wie wollen Sie dem vorbeugen?
Ackermann: Davor haben wir keine Angst. Digitalisierung beziehungsweise Automatisierung ist einer der Unique Selling Points unserer Anlage, von daher begleitet uns dieses Thema in der Produktentwicklung permanent. Auch in den anderen Geschäftsbereichen sind wir uns dessen bewusst, dass es wichtig ist, hier von Anfang an auf digitalen Lösungen aufzubauen, Daten zu nutzen sowie Prozesse permanent zu optimieren.
Pieper: Um abgehängt zu werden, muss man erstmal vorn mit dabei sein. Daran arbeiten wir gerade stark projektbezogen. Parallel schaffen wir mit dem Systemzentrum Digitalisierung Land die Voraussetzungen, dann auch vorn mit dabei bleiben zu können. Wenn diese parallel vorgetragenen Angriffe erfolgreich sind, lautet die Antwort, Nein.