Nur dank der flexiblen Projektstruktur war es also möglich, die mobile App rechtzeitig auf den Markt zu bringen. Dazu waren folgende Anpassungen erforderlich: Die Nutzerebenen der Web- und Mobile-App wurden auf eine gemeinsame Projektebene gehoben und das Backend dem MVP-Konzept angepasst. Auf diese Weise ließ sich Feedback vonseiten der Nutzer unkompliziert berücksichtigen. Die Rückmeldungen wurde dabei in einem eigens dafür aufgesetzten Prozess in das Projekt zurückgeführt. So konnten etwa die Meinungen der Nutzer zur Kosten-Nutzen-Relation oder Umsetzbarkeit bewertet und organisiert werden. Die Grundlage bildete ein Scrum-Ansatz, der auch in weiteren Schritten der Entwicklung zum Einsatz kam. Das Ziel: Feedback von Markt und Anwendern direkt in die App-Entwicklung einfließen lassen, um Kunden den größtmöglichen Mehrwert zu bieten – in umkämpften Märkten ein wettbewerbsdifferenzierendes Merkmal. Seit gut einem Jahr ist die App mittlerweile erfolgreich bei der ProFM in Verwendung. Seit diesem Jahr ist sie sogar für Dritte verfügbar.
Fakt ist: Wäre die App von Anfang auch Teil der Anforderungen gewesen, hätten die Entwicklungspartner einen anderen Entwicklungsansatz verfolgt. Tatsächlich zeichnet dieser Projektverlauf aber ein sehr typisches Bild der Realität, in der sehr oft erst während oder nach Abschluss eines Projektabschnitts weitere oder abgeänderte Anforderungen entstehen. Hier kommt es einzig und allein auf flexible Projektstrukturen und auf eine ebenso flexible und offene, technologische Basis an, sodass hier ohne großen zeitlichen Verzug und Nachverhandlungen Kundenwünsche umgesetzt werden können.
Differenzierung für alle
Verschiedene Entwicklungskonzepte zu beherrschen, bringt Beratungs- und Softwareunternehmen einen deutlichen Wettbewerbsvorteil. Nur wer sowohl klassische als auch agile Konzepte beherrscht, ist in der Lage, gelassen auf alle kunden- und marktseitigen Änderungen zu reagieren und diese stetig in das Produkt einfließen lassen zu können. Gerade agile Konzepte stellen sicher, dass eine Lösung niemals in Silos und am Markt vorbei, sondern immer am Kundennutzen gemessen und entworfen wird. Ein flexibles Softwareentwicklungsmodell befähigt somit nicht nur zur Differenzierung am Markt, sondern stellt auch einen ganzheitlichen Ansatz zur Verfügung, in dessen Rahmen innovative und erfolgreiche Lösungen entstehen können.
Stefan Schaffner ist Teil der Geschäftsführung von New frontiers Software