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Unternehmen machen einen Bogen um Windows Vista

Microsoft hat seit dem Marktstart von Windows Vista insgesamt 180 Millionen Lizenzen des Betriebssystems verkauft. Während der weltgrößte Software-Hersteller die Zahlen als Erfolg verkauft, dämpfen Analysten die Euphorie.

Autor:Michael Hase • 21.7.2008 • ca. 1:10 Min

Auf den Blickwinkel kommt es an: Microsoft hat seit dem Verkaufsstart des Betriebssystems Windows Vista, das Ende 2006 für Geschäftsanwender, Anfang 2007 für Privatkunden auf den Markt kam, insgesamt 180 Millionen Lizenzen des Software-Produkts abgesetzt. Das Unternehmen feiert diese Zahlen als großen Erfolg. Analysten schätzen dagegen das bisherige Vista-Geschäft wesentlich nüchterner ein. Insbesondere bei Unternehmenskunden habe das System den Durchbruch noch längst nicht geschafft, urteilt die Experton Group. Nach deren Meinung machen viele Unternehmen »einen Bogen um Microsoft Windows Vista und bleiben vorerst lieber bei Windows XP«.

Demnach hegen die Anwender vor allem Bedenken wegen möglicher Kompatibilitätsprobleme. Einige Unternehmen haben nach Beobachtung der Experton Group zwar die Migration auf Windows Vista in Angriff genommen. Doch bilden sich zwei Lager: Die einen integrieren Vista in die Unternehmensumgebung, allerdings nur bei neu angeschafften PCs; die anderen wollen derzeit mit dem Betriebssystem nichts zu tun haben. »Für sie ist es trotz der Verbesserungen beim Management, der Sicherheit und der Nutzerfreundlichkeit gar zu aufgebläht und weist zu wenige wirkliche Neuerungen auf, um einen Infrastruktur-Upgrade zu rechtfertigen«, resümieren die Analysten.

Microsoft nannte die Zahl der verkauften Vista-Lizenzen bei der Veröffentlichung der Geschäftszahlen für das am 30. Juni 2008 zu Ende gegangene Fiskaljahr. Der Umsatz des Bereichs Client stieg im Geschäftsjahr 2008 von 14,98 Milliarden auf 16,87 Milliarden Dollar. Grund dafür seien in erster Linie die zunehmenden Verkäufe von Windows Vista, teilte der Software-Hersteller mit. Allein im vierten Quartal stieg der Umsatz von 3,81 auf 4,37 Milliarden Dollar. Seit dem Marktstart sei der Umsatz der Client-Division durch Vista in allen Quartalen durchschnittlich um 16 Prozent gewachsen, rechnete das Unternehmen vor.