Wer das Internet gerne als reine Verblödungsmaschine abkanzelt, muss deutlich umdenken: Wie US-Forscher jetzt herausfanden, fördert das Surfen im Web das Gehirn sogar vielfältiger als ein Buch zu lesen.
Allzu gerne muss für manche Zeitgenossen das Internet als Sündenbock für sämtliche gefühlten Rückschritte im Bildungsniveau herhalten und gilt als Ursache einer desinformierten »Generation Google«, der eigenes kritisches Denken nicht mehr zugetraut wird. Doch der Ruf des Netzes ist damit deutlich schlechter als die Realität, wie das Apothekenmagazin Senioren Ratgeber jetzt anhand einer neue Studie von kalifornischen Forschern zeigt. Demnach werden durch das Websurfen auf Suchmaschinen sogar mehr Hirnregionen aktiviert und trainiert als wenn der Proband »nur« ein Buch liest.
Die Wissenschaftler der UCLA um Gary Small fanden bei ihren Experimenten heraus, dass beim Lesen lediglich die Gehirnregionen für Sprache, Lesen, Gedächtnis und die Verarbeitung optischer Reize aktiviert wurden, während beim Surfen und Suchen zusätzlich noch jene Gehirnareale angesprochen wurden, die komplizierte Entscheidungen verarbeiten (z.B. bei der Auswahl brauchbarer Informationen aus den Suchergebnissen). Bei denjenigen Probanden, die das Internet regelmäßig nutzen, trat dieser Effekt sogar noch stärker auf als bei Gelegenheitsnutzern. »Im Internet nach Informationen zu suchen, ist für das Gehirn ein komplexer Entscheidungsprozess, der seine Funktionen deutlich verbessert«, so Small gegenüber CNN.