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Einsatzmöglichkeiten und Managementtools von Hyper-V

Verwaltungswerkzeuge und Einsatzszenerien

Autor:Werner Veith • 14.1.2009 • ca. 1:50 Min

Die Kernfunktionen des Hyper-V sind in allen drei Varianten identisch. Unterschiede gibt es in den weiteren Funktionen, der Verwaltung und den Einsatzszenerien. Beim Einsatz des Hyper-V mit einem vollständigen Windows-Server steht dem Anwender auch dessen Verwaltungsinterface zur Verfügung. Die Administration der virtuellen Maschinen und des Hyper-V erfolgt dabei über den »Hyper-V Manager«. Dieser orientiert sich in der Bedienung und in der Ablauflogik an den von Windows bekannten Verfahren. Damit müssen die Anwender hier mit keinem neuen Interface beschäftigen.

Als zweite Möglichkeit arbeitet der Hyper-V mit dem Windows-Server-Core zusammen. Dieser ist eine auf die wichtigsten Kernfunktionen reduzierte Variante des Windows-Servers, die nur einige ausgewählte Rollen erlaubt. Der Server-Core umfasst dabei nur die Module, die zum Betrieb essenzieller Server-Applikationen benötigt werden. Nicht dazu gehören beispielsweise das Dot-Net-Framework und die »Microsoft Management Console« (MMC). Daher gibt es in der Server-Core-Variante auch keinen Hyper-V-Manager. Die Verwaltung muss hier also per Scripting oder Fernwartung erfolgen. Dies ist kein Nachteil, sondern in größeren Szenerien mit separatem Rechenzentrum ohnehin die Regel.

Durch die Reduzierung des Windows-Servers auf den Server-Core werden nicht nur Ressourcen frei. Der Server ist damit auch sicherer und weniger anfällig bei Änderungen. Durch das Entfernen großer Codemodule können diese auch nicht mehr Ziele eines potenziellen Angriffs sein. Außerdem müssen diese auch nicht mit Patches versehen oder verwaltet werden. Daher ist der Einsatz des Hyper-V in Verbindung mit dem Server-Core in den meisten Fällen zu bevorzugen. Dieses Modell ist deshalb die von Microsoft empfohlene Variante. Spätestens beim Einsatz mehrerer Server im Rechenzentrumsbetrieb ist es eigentlich immer die bessere Wahl. Umgekehrt vereinfacht der Einsatz des Hyper-V mit einem vollständigen Windows-Servers dessen Verwaltung vom lokalen Serverarbeitsplatz aus.

Die dritte Variante des Hyper-V, der »Microsoft Hyper-V Server 2008«, ist frei verfügbar. Microsoft bietet ihn zum kostenlosen Download auf ihrer Webadresse an. Der Hyper-V-Server arbeitet direkt auf der Hardware ohne ein zusätzliches Betriebssystem. Nach wenigen Mausklicks ist die Installation abgeschlossen und kann der Anwender sich daran machen, virtuelle Maschinen einzurichten. Dadurch eignet sich der Hyper-V-Server gut für Evaluierungs- und Testumgebungen.

Der Hyper-V-Server bringt kein Betriebssystem mit. Deswegen beschränkt sich die lokale Konfiguration auf die Einstellungen für das Netzwerk und eine eventuell vorhandene Domäne. Alle weiteren Aufgaben führt der Administrator von einem anderen Rechner aus. Dabei kann es sich um einen Windows-Server oder aber um Vista mit Service-Pack 1 handeln. Dort muss jeweils der 2008 mit Hyper-V-Manager installiert sein. Genauso ist aber möglich, den Hyper-V-Server über den »System Center Virtual Machine Manager 2008« zu verwalten.