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Erweiterung des Sortiments

Vom Prepaid-Verkäufer zum Mobility-Spezialisten

Die Vermarktung und Verlängerung von Mobilfunkverträgen bleibt ein wichtiges Standbein für viele Fachhändler. Wer expandieren will, muss seinen Kunden künftig aber mehr bieten als nur Hilfe bei der Tarif-Wahl. Mit dem Einzug der mobilen Datenkommunikation müssen sich auch Handy-Händler mit dem Thema ITK-Konvergenz auseinandersetzen.

Autor: Redaktion connect-professional • 16.10.2008 • ca. 1:15 Min

Inhalt
  1. Vom Prepaid-Verkäufer zum Mobility-Spezialisten
  2. Zauberwort Cross-Selling
  3. Erfahrungen bei der direkten Zusammenarbeit mit Netzbetreibern

Totgesagte leben länger. Dieser alte Sinnspruch bewahrheitet sich auch beim Thema Mobilfunk: Rein statistisch besitzt inzwischen jeder Einwohner Deutschlands – vom Baby bis zum Greis – 1,4 Handykarten: Der Branchenverband Bitkom meldete kürzlich 110 Millionen angemeldete SIM-Karten fürs Mobiltelefon. Während die Marktforscher schon seit Jahren eine vollständige Sättigung des Marktes prognostizierten, gehen auch 16 Jahre nach dem Start des D-Netzes jeden Tag tausende neue Handys und Karten über die Ladentheke. Das wird auch 2009 so bleiben: 30 Prozent aller europäischen Mobilfunknutzer werden im kommenden Jahr neue Telefone kaufen, ermittelten die Analysten der Nielsen Company.

Das Phänomen der 110 Millionen Handykarten hat vor allem eine Ursache: »Diese Zahl resultiert zu einem großen Teil aus Prepaid-Karten. Das Guthaben dieser Karten wird abtelefoniert und nicht wieder aufgeladen«, erklärt Cem Kücük von der Michael Telecom AG. Dank Prepaid-Karten wie »Aldi Talk«; »Bild Talk«, »Blau.de« oder »Fonic« sei es günstiger, eine Prepaid-Karte zum Preis von fünf bis sieben Euro neu zu kaufen, als diese mit 15 Euro Guthaben nachzuladen. Die enorme Verbreitung hat aber auch noch andere Ursachen, weiß Stefan Vitzithum, Vorstand Einkauf und Produkte bei der Brodos AG: »Der Mobilfunk übernimmt zusehends die Rolle des Festnetzes. « Bereits vier Millionen Haushalte in Deutschland haben dem Festnetz den Rücken zugekehrt und nutzen ausschließlich Mobilfunknetze. »Besonders bei der jungen Generation unter 30 ist der Festnetzanschluss nicht mehr gefragt«, weiß Vitzithum.

Hinzu komme, dass eine steigende Zahl an SIM-Karten allein für mobiles Internet genutzt wird. Nach Einschätzung von Vitzithum treibt auch der anhaltende Trend zum Zweithandy die Kartenzahlen nach oben: Immer mehr Mobilfunknutzer verwenden beispielsweise ein Smartphone für geschäftliche Telefonate und ein separates Handy in der Freizeit. Mindestens jeder fünfte Mobilfunknutzer nutzt inzwischen zwei Handys parallel, Tendenz steigend.