Papst Benedikt XVI. ist erster iPope

Was der Papst twittert - und was nicht

15. Juli 2011, 12:17 Uhr | Folker Lück
Screenshot der Twitter-News aus dem Vatikan: Britischer Fake-Account verbreitet originellere Neuigkeiten…

Geht es um die Nutzung von Kondomen oder der Lockerung des Zölibats, wird der katholischen Kirche oft mittelalterliches Denken vorgeworfen. In Sachen Kommunikation ist der Vatikan hingegen absolut zeitgemäß: Kürzlich hat der Papst mittels iPad einen Twitter-Account gestartet. CRN.de sagt, was der erste iPope twittert.

So stellt man sich nicht den typischen Twitter-Nutzer vor: Ein älterer Herr sitzt – umringt von weiteren, betagten Herrschaften – an einem langen Holztisch, vor ihm ein iPad. Der ältere Herr ist niemand geringeres als Papst Benedikt XVI. Dann berührt der Papst den Bildschirm des Kleincomputers, der in dieser Umgebung wie aus einer anderen Zeit wirkt.

Genauer gesagt: Damit bloß nichts schief geht, drückt der Papst auf eine übergroße, seniorengerechte »Publish«-Taste. Was dann geschieht, ist kein Wunder, sondern von den IT-Administratoren des Vatikans exakt so geplant – die Nachrichten-Webseite des Vatikans »news.va« geht an den Start. Ganz so, wie auch ein modernes Unternehmen ein solches »Event« durch Social Media-Aktivität begleiten würde, macht es die katholische Kirche. Die Verkündigung des Ereignisses besorgt der Papst persönlich mittels Twitter-Botschaft. Der erste Papst-Tweet kursiert durch das Web.

Die Twitter-Nachricht von Benedikt XVI. war freilich begrenzt informativ, wenn auch freundlich: »Dear Friends, I just launched News.va. Praised be our Lord Jesus Christ! With my prayers and blessings, Benedictus XVI«. Richtig spannend ist das natürlich nicht. Ähnlich wie bei einem großen Konzernlenker oder einem hochrangigen Politiker ist die Nachricht nicht, was der Papst twittert. Sondern dass der Papst twittert.


  1. Was der Papst twittert - und was nicht
  2. Echte und nicht ganz echte Papst-News

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