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Wikis für Projekte, Blogs für die PR

Autor:Redaktion connect-professional • 23.2.2008 • ca. 1:25 Min

Nach Einschätzung der Marktforscher und Berater der Experton Group sind Wikis die in den Unternehmen derzeit am häufigsten eingesetzte Web-2.0-Technologie. Typisch sind Szenarien, um in einem Projektteam Informationen zu organisieren. Planungs- und Statusdokumente können so konsistent und in leicht änderbarer Form allen Beteiligten zugänglich gemacht werden. Ergänzend lassen sich Links auf weitere Dokumente oder Dateien aufnehmen. Auch Blogs gibt es heute in den Unternehmen, wenngleich die Meinungsäußerungen nicht so freizügig stattfinden wie auf freier Wildbahn. Oft dienen sie gezielter Marketing-Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit. RSS-Feeds verwenden berufliche Anwender immer häufiger, um aktuelle Inhalte zu abonnieren. Per Mashup schließlich können die Unternehmen verschiedene Informationen im Web kombinieren, um neue Geschäftsmöglichkeiten zu eröffnen. Zum Beispiel kann man das Auffinden von Restaurants durch Einbindung der Google Maps erleichtern und für die entsprechenden Web-Seiten dann Anzeigenplatz an Gaststätten verkaufen. Auf der Strecke geblieben ist hingegen das vor einem Jahr noch bestaunte und hochgejubelte Second Life: »Virtuelle Welten sind vielleicht eine Geschichte für morgen, aber bestimmt nicht für heute«, resümiert Gartner-Analyst Raskino.

Verhaltene Aufnahme in Deutschland Allgemein zu einem ernüchternden Ergebnis kommt die Berliner IT-Marktforschungsfirma Berlecon Research in ihrer Studie, die sie Ende letzten Jahres zu Web 2.0 in den Unternehmen Deutschlands durchgeführt hat: Der konkrete Nutzen sei oft unklar, und es bestehe großer Aufklärungsbedarf. Blogs, Wikis oder Social Bookmarks werden allenfalls sporadisch eingesetzt. Ihre Vorzüge ausspielen könnten die neuen Web-Techniken jedoch erst bei großflächiger Vernetzung, geben die Experten zu bedenken. Als allgemeiner Lösungsansatz für Kommunikation und Wissensaustausch werden Web-2.0-Techniken bislang in den Unternehmen nicht wahrgenommen, das relativ größte Interesse zeigen die Abteilungen für Marketing und Öffentlichkeitsarbeit. Eine Grundidee von Web 2.0 ist es, das Wissen möglichst vieler Personen zu nutzen. Der Berlecon-Um­frage zufolge sieht jedoch nur eine Minderheit einen Bedarf, hier mehr zu tun: Lediglich 23 Prozent meinen, dass Ideen von Partnern und Kunden zu wenig genutzt werden, und sogar nur 14 Prozent glauben, dass die Mitarbeiter des Unternehmens sich zu wenig einbringen können.