Eine Voraussetzung für ein operativ funktionierendes Smart Building sieht Sebastian Helm, Partner bei HPP Architekten, darüber hinaus im Digitalen Zwilling und im Building Information Modeling (BIM). Erst diese technologischen Entwicklungen würden eine vernetzte Planung, Ausführung und Bewirtschaftung von Gebäuden mithilfe von Software ermöglichen.
Damit in einem System für den Betreiber alle Daten und Informationen aus den Gewerken zusammenkommen und diese gemanagt werden könnten, seien darüber hinaus Schnittstellensysteme wie ein integriertes Facility-Management-System entscheidend, betont Michael Lange, Chief Digital Officer bei Apleona. Oft fehle es allerdings noch an wirtschaftlich tragfähigen Geschäftsmodellen, betont Flore. Die meisten Smart Buildings würden sich nicht in der Wohnungswirtschaft befinden, sondern im Gewerbe, wo vor allem die Kosten-Nutzen-Effizienz zählt. Ein Weg zur besseren Wirtschaftlichkeit führe aus Sicht des Experten daher über geringere Kosten für die Systeme hin zu mehr Interoperabilität und Integration.
Hinderlich sei zudem, dass die Industrie noch nicht ganzheitlich, sondern nur in Teilbereichen über „Smartness“ nachgedacht habe, sagt darüber hinaus Professor Ulrich Blum, Leiter des Lehrgebiets für Digitales Entwerfen und Konstruieren an der Münster School of Architecture. „Die Elektrofachplanung werde von Elektrofachfirmen gemacht, die häufig nicht optimal mit Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik koordinieren, daher komme es zu einem Disconnect, weil smarte Dinge nicht mitgedacht werden.“ Die Entwicklung im Smart Building-Bereich erfordere hingegen neue Prozesse und Abstimmungsbedarfe von Architekten, Planern und Gebäudemanagern, die auch weiterführende Anforderungen erfüllen. Denn gerade wenn es um Leib und Leben geht und um Geräte, Services oder Systeme, die wie elektronische Schließanlagen, Photovoltaik-Anlagen oder Fahrzeug-Ladestationen auch außerhalb der Gebäude wirken, braucht es durchdachte Konzepte, die alle Beteiligten berücksichtigen.