Wenn der Kunde sich selbst bindet (Fortsetzung)
- Wenn der Kunde sich selbst bindet
- Wenn der Kunde sich selbst bindet (Fortsetzung)
- Wenn der Kunde sich selbst bindet (Fortsetzung)
Cross Selling-Effekte
Der Geldautomat lässt sich genauso zum Werbeträger für Dritte ausbauen. Infoservices wie der aktuelle Börsenkurs oder Kurznachrichten könnten zum Beispiel eingeblendet werden. Die Bank kann auch örtlichen Unternehmen die Bildschirmoberfläche als Anzeigenplattform anbieten und damit Geld verdienen.
Selbst Gewinnspiele sind möglich: Dadurch wird einerseits der Automat stärker frequentiert. Andererseits hat der Gewinnspielveranstalter eine zusätzliche Möglichkeit, auf sein Angebot aufmerksam zu machen und seine Umsätze zu steigern. In einem Einkaufszentrum ist es in diesem Zusammenhang möglich, am Ende einer Transaktion Gutscheine für den Einkauf in den umliegenden Geschäften auszugeben.
Grundlage all dieser neuen SB-Konzepte ist eine gemeinsame Softwareplattform als Basis flexibler Anwendungsvorfälle, die als Middleware zwischen den Anwendungen und den Hardware-spezifischen Treibern sitzt. Sie wird umso bedeutender, da durch die zahlreichen Fusionen in jüngster Zeit SB-Netze zusammengeführt werden, in denen unterschiedliche Systeme verschiedener Hersteller stehen. Da mittlerweile der größte Teil der Geldautomatenlandschaft von OS/2 auf Windows umgestellt wurde, ist in der Regel zumindest die Nutzung von Standard-Komponenten und -Technologien kein Problem mehr.
Vom Rechenzentrum abgekoppelt
Hingegen ist bei Sparkassen und Genossenschaftsbanken eine entscheidende Hürde, dass bisher alle Services der SB-Lösungen über die Rechenzentralen laufen. Um zu flexiblen und individuellen Lösungen zu kommen, muss deshalb eine technische Plattform geschaffen werden, die die zusätzlichen Dienste von den Transaktionsservices der Rechenzentren abkoppelt. Das ist zudem aus Sicherheitsgründen sinnvoll. Während die Geldtransaktion weiter als Service von der Rechenzentrale kommt, kann jede Bank individuell ihr Werbe-, Interaktions- und Vertriebsprogramm für den SB-Kanal aufbauen. Dazu benötigen die Banken einen Server mit Middleware, auf dem Inhalte und Anwendungen für die Services laufen. Dabei konzipiert die Bank ihre individuellen Services mit Hilfe der Software und stellt sie auf den Server, der als Mittler zwischen SB-Lösung und Backend-Systemen der Bank fungiert. Im Hintergrund arbeiten Datenbanken, CRM-Anwendungen sowie Marketing- und Vertriebstools. Auf dem Gerät selbst ist ein eigener Client installiert, der über die Middleware-Software mit den IT-Systemen der Banken kommuniziert und die Leistungen auf den Bildschirm überträgt. Eine webbasierte Oberfläche führt die Kunden durch die neuen Services.
Unabhängig davon, welche Services den Kunden an den SB-Systemen angeboten werden: Für einen erfolgreichen Einsatz ist entscheidend, die Kunden bei ihren Bedürfnissen abzuholen und nicht mit zuviel Technik zu überfordern. Gerade in der Einführungsphase ist es daher notwendig, den Kunden Hilfestellung zu geben, indem ihnen Mitarbeiter bei Bedarf die neuen Funktionen erklären.