Auch für Mobilfunkanbieter sind die Vorteile von 4G oder LTE kein Neuland. LTE bietet eine höhere Rendite, da die Anbieter so ein höheres Nutzererlebnis anbieten können, gleichzeitig aber die Kosten pro Megabit sinken, da die IP-Infrastruktur effizienter arbeitet. Bei herkömmlichen Festnetz-Netzwerken sind häufig zusätzliche Übertragungskabel, dickere Kabel und verbesserte Effizienz die Antwort auf höheren Traffic und Netzwerkengpässe. In der mobilen Welt haben die Anbieter jedoch keinen unbegrenzten Zugriff auf Ressourcen und Kapital. Das Frequenzband, über das LTE und alle anderen mobilen Diente übermittelt werden, ist ebenso wie die Gewinne, die mittels einer verbesserten Bandbreiten-Effizienz erwirtschaftet werden können, begrenzt. Mit Sicherheit ist das Erhöhen der Kapazitäten mit erweiterten Bandbreiten und anschließender Verbesserung der Effizienz wichtig, doch dies wird nicht ausreichen, um den steigenden Bedarf an mobilen Daten abzudecken. Aus diesem Grund müssen Mobilfunkanbieter die QoS und Policy-Techniken von LTE übernehmen, um ihre mobilen Services und, noch wichtiger, das Kundenerlebnis besser zu handhaben. Dieser Ansatz hilft zudem bei der Sicherstellung der Rentabilität für die Mobilfunkanbieter.
Wie aber wird das funktionieren? Die britische Mobilfunkgesellschaft „Everything Everywhere“ war einzigartig in der Vorgehensweise, bereits existierende Bandbreite des 3G-Netzwerkes für die Einführung von 4G zu verwenden. So wird es jedoch nicht bleiben und Mobilfunkanbieter werden schon 2013 um 4G-Bandbreite kämpfen müssen. Wie in vielen anderen Ländern auch gehen die Kosten in Großbritannien in die Milliarden. Während zunächst in die Netzwerk-Infrastrukturen selbst investiert werden muss, wird auch der allgemeine finanzielle Aufwand der Mobilfunkanbieter nicht einfach zu erwirtschaften sein. Im Zeitalter der Smartphones verschwimmt zudem die Grenze zwischen den Mobilfunkanbietern, die Leistung für den Kunden erbringen und denen, die tatsächlich den Gewinn einstreichen. Sich das neueste Mobilfunkgerät oder Smartphone zu kaufen war nie einfacher. Heute können Nutzer einfach in den nächsten Elektronikmarkt laufen und haben 15 Minuten später das neueste Modell in den Händen. Für den Kunden geht es in den meisten Fällen nur darum, welches Gerät und welche Apps sie mit mobilen Daten benutzen, weniger darum, wer diesen Service überhaupt anbietet. Mobilfunkanbieter stehen immer mehr vor dem Problem, dass sie nichts weiter als Datenübermittler sind, wohingegen Programmanbieter, App-Entwickler und Gerätehersteller den größten Teil der Gewinne einstreichen.