Noch viel mehr Datenverluste als sonst in 2009

Wirtschaftskriese geht einher Rekord bei Datenverlusten

29. Januar 2010, 16:17 Uhr | Lars Bube

Fortsetzung des Artikels von Teil 2

Schlechte Aussichten auch für 2010

»Das Jahr 2009 war für den Datenschutz kein gutes Jahr«, meint Alain Blaes, Geschäftsführer von PR-COM und Initiator von projekt-datenschutz.de. »Der Datenschutzalltag in Deutschland stellt eine traurige Kombination von halbherzigen oder fragwürdigen Gesetzen, unzureichender Kontrolle, privater Sorglosigkeit und dreister Unbekümmertheit dar. Besorgnis erregend ist vor allem, dass sich die Öffentlichkeit an diesen Zustand allmählich zu gewöhnen scheint.« Und trotz all der negativen Berichte und der Versprechen der Gesetzgeber und Unternehmen, hat sich nichts Entscheidendes verändert. »Das lässt für 2010 nichts Gutes hoffen.«, fürchtet Blaes.

Tatsächlich zeigt sich immer deutlicher, dass viele Beteiligte aus Politik und Wirtschaft trotz aller Mahnungen, Warnungen und konkreten Vorfälle nicht viel dazugelernt haben. Statt einen offenen, transparenten Umgang mit Datenpannen zu suchen und gemeinsam aus den Fehlern der Vergangenheit zu lernen, werden Datenpannen in vielen Unternehmen als notwendiges Übel betrachtet und - selbst intern - möglichst totgeschwiegen. Für zahlreiche Unternehmen und öffentliche Stellen wir das Thema Datenschutz erst wirklich relevant, wenn einmal im eigenen Haus etwas schief gelaufen ist und der Fall publik wird. Und selbst dann wird gerne vertuscht und heruntergespielt, was im Endeffekt jedoch nur den Vertrauensverlust bei den Kunden weiter treibt.

»Die von projekt-datenschutz.de aufgezeigte Entwicklung lässt sich nur umkehren, wenn Wirtschaftsunternehmen und Behörden für ihren Bereich ein funktionierendes Datenschutzmanagement aufbauen«, fordert angesicht dieser Erkenntnisse Dr. Thilo Weichert, Datenschutzbeauftragter des Landes Schleswig-Holstein. »Das heißt, sie müssen einen Datenschutzbeauftragten bestellen, die datenschutzrelevanten Prozesse dokumentieren und prüfen und nachhaltige Verfahren zur Sicherung der Compliance einrichten. Wer dabei zu spät kommt, den bestrafen die kritische Öffentlichkeit und letztlich die Verbraucherinnen und Verbraucher.«

Eine Übersicht über die einzelnen Fälle ist bei projekt-datenschutz.de verfügbar.


  1. Wirtschaftskriese geht einher Rekord bei Datenverlusten
  2. Besonders schlimmer Herbst
  3. Schlechte Aussichten auch für 2010

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