Im CRN-Interview beschreibt Ingram Micro-Chef Marcus Adä seine neue Vier-i-Initiative und ehrgeizige Ziele: Der Distributor will im Volume- und im Value-Business die Nummer eins werden.
CRN: Ingram Micro verdankt seine langjährige Marktführerschaft in der deutschen Distributionsszene nicht zuletzt der Kontinuität in Personalfragen und in der Organisation. Als Sie im August die Führung von Gerhard Schulz übernahmen, ging das aber mit sehr vielen Änderungen in beiden Punkten einher. Wie sieht die neue Ingram Micro unter Deutschland-Chef Marcus Adä aus?
Adä: Das ist wahr, wir haben als Managementteam viele Änderungen vorgenommen – diese waren von Gerhard Schulz, mir und Robert Beck schon länger geplant. Das Ziel dieser Reorganisation war es, unsere Organisation klarer auf unsere VVV-Strategie, also die Geschäftsbereiche Volume, Value und Verticals hin auszurichten. Das ist sehr wichtig, denn der Markt ist in Bewegung und wir müssen unser Geschäftsmodell anpassen. Die Bereiche IT und TK wachsen ineinander, neue komplexere Technologie-Themen kommen hinzu und der Lösungsansatz gewinnt weiter an Bedeutung. In Folge ändert sich auch die Rolle der Distribution: Dem Fachhandel fällt der Know-how-Aufbau bei dieser Themenvielfalt immer schwerer, die Distribution steht in der Pflicht den Händlern als Know-how-Träger zur Seite zu stehen. Deshalb investieren wir stetig in den Aufbau dieser Beratungskompetenz und entsprechender Services für die Händler.
CRN:Im Rahmen dieses Umbaus kam es auch zu einem Abbau von rund 30 Stellen, auch langjährige, bewährte Manager verließen das Unternehmen.
Adä: Jede Stellenstreichung ist eine zu viel. Aber wir müssen Anpassungen an die tatsächlichen Geschäftsbedingungen vornehmen, um wettbewerbsfähig zu bleiben – das sind wir allen schuldig. Unsere Organisation ist über die Jahre sehr groß und vielleicht auch ein wenig zu komplex geworden. In Folge der Reorganisation wurden viele Verantwortlichkeiten, vor allem im Vertrieb, klarer verteilt. Dabei wurden Verantwortlichkeiten zusammengefasst, was auch zum Wegfall von Stellen und der Trennung von Abteilungsleitern führte. Im Übrigen haben Sie recht: Stabilität und Kontinuität sind große Stärke der Ingram Micro – das wird sich auch nicht ändern!