Zurück zur Waffengleichheit

Immer mehr Rücksendungen, steigende Versandkosten, Rückgaberecht sogar für Apps – Online-Händler müssen sich auf wachsende Kosten einstellen und auf eine weitere Marktkonsolidierung.

Der Erfolg des Online-Handels beruht aber nicht zuletzt auch auf dem 14-tägigen Rückgaberecht. Ohne lange Diskussionen können im Internet gekaufte Waren einfach kostenlos zurückgeschickt werden, wenn sie nicht passen, nicht gefallen oder es sich der Kunde inzwischen einfach anders überlegt hat. Das Fernabsatzrecht gesteht dem Verbraucher ein grundsätzliches Widerrufsrecht innerhalb einer Frist von zwei Wochen zu. Schließlich hat er die Ware ja vor dem Kauf nicht live gesehen. Was zum Schutz des Käufers gedacht war, wird mittlerweile auch weidlich ausgenutzt. Mit dem sprunghaften Anwachsen des Online-Handels wächst auch die Zahl der Rücksendungen. Hersteller-Shops und Online-Händler klagen über eine immer stärker anschwellende Flut von Retouren. So steigen beispielsweise nach der Urlaubssaison die Bestellungen von Fotodruckern. Damit werden dann die Urlaubsfotos ausgedruckt, bevor das Gerät vor Ablauf der Widerrufsfrist – oft mit leeren Druckerpatronen - retourniert wird. Kleidung wird wie zu erwarten besonders häufig zurückgesandt. Das ist nachvollziehbar, weil die Teile ja nicht anprobiert werden können. Große Shopbetreiber weisen auch ausdrücklich darauf hin, man solle die Schuhe oder Kleider ruhig in mehreren Größen bestellen und nichtpassendes einfach zurückschicken. Über die Retourenquote schweigen sich die großen Anbieter aber lieber aus. Sie dürfte nicht unbeträchtlich sein, wenn man bedenkt, dass Zalando und Co. Quartal für Quartal zwar spektakuläre Umsatzsteigerungen melden, aber meist noch keinen einzigen Euro Gewinn ausweisen.

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2. Wer soll das bezahlen?