Synaxon-Chef Frank Roebers im CRN-Interview

»Zwei sehr intelligente Entscheidungen«

11. Dezember 2012, 13:11 Uhr | Martin Fryba

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Stationärer Fachhandel im Wandel

CRN: Außer, sie haben eine 1a-Lage in den Metropolen.

Roebers: Lage! Lage! Lage! So hätte ich vor drei Jahren geantwortet. Heute bin ich mir da mehr so sicher. Die Differenzen zwischen den Lagegüten, Umsatz und Ertrag ist nicht mehr so groß wie früher. Was vor allem im Dienstleistungssegment zählt, ist die Reputation, die professionelle Arbeit des Händlers, die zu einer hohen Wiederempfehlungsrate und mehr Geschäft führt. Wenn das stimmt, braucht ein Händler auch nicht unbedingt die klassische McDrive-Lage in Randbezirken – rechts an Ausfallstraßen liegend und genügend Parkplätze, wie sie früher sinnvoll war.

CRN: Und wie groß müssen die Flächen eines stationären Fachhändlers optimal sein?

Roebers: Wir werden künftig den Fachhandel in einer veränderten Struktur sehen: Die Flächen werden tendenziell kleiner werden, wir werden wahrscheinlich nicht mehr so viele Fachhändler und Flächen-Retailer sehen, die um die 300 Quadratmeter plus X haben. Ich schätze, dass sich die normale Betriebsgröße zwischen 80 und 200 Quadratmeter einpendeln wird. Das verfügbare Sortiment wird dort sehr eingegrenzt und mit Aktionsware wird Frequenz erzeugt, um Dienstleistungen zu verkaufen

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CRN: Wie will sich PC-Spezialist in diesem Szenario positionieren?

Roebers: Bis auf München und Berlin haben wir unsere Filialen überwiegend in ländlichen Gebieten, in Städten sogar bis 15.000 Einwohner, der Durchschnitt liegt bei 30.000 Einwohnern. Da ist noch viel Platz für insgesamt 400 PC-Spezialist-Länden. Mehr als 20 Partner pro Jahr werden wir aber kaum gewinnen können.

CRN: Computer Reseller News und PC-Spezialist teilen ja die gleichen Sorgen. Die Post-PC-Ära hat begonnen und unsere Marken halten vom Namen her noch am Computer und PC fest. Ein Problem auch für Sie?

Roebers: Das sehe ich noch entspannt. Der Media Markt verkauft ja auch nicht nur Medien. Es ist aber eine interessante Frage, ob es schlau wäre, mit einem anderen Markennamen zu experimentieren.

CRN: Wir sind uns sicher, dass Sie sogar schon Ergebnisse dieses Experiments in der Schublade haben. Wann wird aus PC-Spezialist, sagen wir einmal: Onestop-IT-Shop?

Roebers: Davon kann keine Rede sein. Aber es wird einen kleinen regionalen Testballon geben, nach Möglichkeit unter dem Radar der Öffentlichkeit. Der Ort, wo das Experiment mit einem neuen Namen startet, ist noch geheim.

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