Der im Carrier- wie auch im Unternehmenssegment tätige Netzwerkausrüster Alcatel-Lucent hat mit dem Omniswitch 6900 ein Top-of-Rack- (ToR-) Gerät vorgestellt, das den im Sommer präsentierten Core-Switch Omniswitch 10000 um eine Access-Komponente ergänzen soll. Dank hoher Performance und standesgemäß ultrakurzer Latenz will Alcatel-Lucent damit dem Marktführer Cisco in Rechenzentren und im Core mittelständischer Unternehmen Konkurrenz machen.
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Den Omniswitch 6900 gibt es in den Varianten x20 und x40 mit 20 beziehungsweise 40 mal 10GbE-SFP+-Ports. Zudem ist das nur eine HE hohe Gerät durch Zusatzmodule auf bis zu 64 10GbE-Ports erweiterbar. Neu ist zudem die Option, über 40GbE-Module bis zu sechs 40GbE-Uplinks einzurichten. Mit Direct Attach Cable liegt die Reichweite dieser Module bei 7 m, via Glasfaser bei bis zu 150 m.
Der Switch zeichnet sich laut Hersteller durch den besonders geringen Stromverbrauch von nur 3,3 W pro 10GbE-Port aus. Softwaregesteuert sind zwei Kühlungsvarianten möglich: Front-to-Back wie auch Back-to-Front.
Auf Protokollseite setzt der Hersteller laut René Princz-Schelter, Head of Pre-Sales Enterprise Deutschland bei Alcatel-Lucent, auf SPB (Shortest Path Bridging), wie zum Beispiel auch Avaya/Nortel oder Huawei, während Cisco TRILL (Transparent Interconnect of Lots of Links) propagiert. Denn SPB, so Princz-Schelter, arbeite standardbasiert, sodass Heterogenität im Netz möglich und die Interoperabilität zwischen Enterprise und Carrier gewährleistet sei. Auch die Integration in die OAM-Lösungen (Operations, Administration and Maintenance) der Carrier sei so gewährleistet. SPB-Unterstützung soll mit dem Software-Release 7.3 im ersten Quartal 2012 kommen.
Die Latenzzeiten liegen laut Alcatel-Lucent bei unter einer Millisekunde pro Gerät, bei Rack-übergreifender Kommunikation zwischen Servern also immer noch unter 3 Millisekunden. Setze man Alcatel-Lucents POD-Architektur (Performance-Optimized DC) ein, bei der bis zu sechs Omniswitches voll vermascht laufen, seien in diesem Fall sogar nur maximal zwei Netzwerkgeräte beteiligt und die Latenz nochmals geringer. Vor allem aber erlaube das POD-Konzept, bis zu 240 Server-Ports ohne teure Core-Systeme zu verbinden, das senke die Kosten deutlich. Auch als Ersatz für ältere Core-Switches in mittelständischen Netzwerken eigene sich der Omniswitch 6900, zumal die Geräte Highend Features wie ISSU (In-Service Software Upgrades) böten, so Princz-Schelter.
Dank Support von VMware Vcenter für Virtual Switching können Netzwerkanpassungen direkt durch die Server-Administration erfolgen. Das Management-System Omnivista VMM dient dabei als Relay zwischen Switch und Vcenter. Statistiken zur Auslastung liefert die Lösung allerdings nicht, dies soll erst 2012 folgen.
Die Listenpreise des Omniswitch 6900 bginnen bei 11.538 Euro für einen x20. Weitere Informationen finden sich unter www.alcatel-lucent.com.