Nichts haben CIOs lieber, als wenn sie von den Benutzern wegen einer installierten Anwendung über alles geliebt werden. Dies ist das Hauptmotiv für die rasante Ausbreitung von Google bei der unternehmensinternen Suche in unstrukturierten Daten: "Google ist bei allen Anwendern die erste Wahl, wenn es um das Suchen geht", sagt Yankee-Group-Analystin Jennifer Simpson. Ihrer Ansicht nach ist es die hohe Bekanntheit aus dem Endanwendermarkt, die Google die Türen bei den Unternehmen öffnet.
Hinzu kommt, dass Google gerade durch seine jüngste Überarbeitung der Mini-Appliance vor allem auch für KMUs hochinteressant geworden ist: "Die Google-Appliances bieten für alle Beteiligten nur Vorteile", meint Simpson. Für den Benutzer ist es die vom heimischen PC vertraute Suchmaschine und für den IT-Chef ist es eine risikolose Installation, die schnell sichtbare Ergebnisse liefert. Zudem bietet die neue Mini-Appliance den Administratoren verschiedene Analyse-werkzeuge, die eine Auswertung des Suchverhaltens und damit eine optimierte Datenspeicherung ermöglichen. Ein wichtiges Argument für die Mini-Appliances ist auch der Preis, der einen Einstieg schon bei 2000 Dollar bietet.
"Standardsuchlösungen sind der Schlüssel, um das Chaos im Wissensmanagement zu lösen", so Daniel Gingras, IT-Professor an der University of Boston und Berater vieler CIOs. Folglich sind Suchanwendungen im KMU-Umfeld ein heißer Markt, den die Google-Konkurrenten nicht kampflos aufgeben wollen. IBM und Yahoo brachten im Dezember die Einstiegslösung Omnifind auf den Markt, die bis zu 500.000 Dokumente indexieren kann. "Omnifind hat viele der unternehmensrelevanten Funktionen, die auch Google bietet, inklusive der Sicherheitsvorkehrungen", bestätigt Forrester-Analyst Matt Brown.
Auch die Analysten von Gartner sehen in diesem Markt weiterhin erhebliches Wachstumspotenzial. Für 2007 prognostizieren die Marktforscher einen Umsatz von 728 Millionen Dollar – 15 Prozent mehr als 2006. "Mit der rasanten Zunahme von unstrukturierten Datenbeständen steigt auch der Bedarf an entsprechenden Suchfunktionen", so Gartner-Analyst Tom Eid. In einer aktuellen Untersuchung wird schon für 2010 das Überspringen der Milliardengrenze vorhergesagt.
Harald Weiss/wg