Ausblick 2010: Trends für Videokonferenzen und Unified Communications

29. Dezember 2009, 14:11 Uhr |

Für viele Unternehmen war 2009 zweifellos ein schwieriges Jahr. Ein Großteil der Märkte war gekennzeichnet durch eine starke Rezession, deren Folgen sowohl im öffentlichen als auch im privatwirtschaftlichen Sektor für Verbraucher und Unternehmen deutlich spürbar waren. Auch für die Anbieter von Telepresence- und Videokonferenzlösungen stellt sich die Frage, auf welche Trends und Entwicklungen man sich im neuen Jahr einstellen muss. Bob Hagerty, CEO von Polycom (www.polycom.com), hat sechs zentrale Prognosen zur Marktentwicklung formuliert:

Umweltverträglichkeit wird zum entscheidenden Kriterium bei Kaufentscheidungen: Alle Länder in
der Region EMEA wollen ihre CO2-Emissionen verringern. Dieser Verpflichtung können sich auch die
Unternehmen nicht entziehen. Sowohl der öffentliche als auch der private Sektor werden also
verstärkt einen erheblichen Beitrag leisten müssen. Dabei wird der Einsatz von Technologien
gemeinhin als wichtiges Mittel zur Reduzierung der Emissionen betrachtet. Deshalb werden im neuen
Jahr in besonderem Maße Techniken gefragt sein, mit denen Unternehmen ihren CO2-Ausstoß reduzieren
können, sei es durch die Reduzierung der Anzahl von Dienstreisen, durch die Verringerung der
Bürofläche oder durch die Senkung des Stromverbrauchs, der mit dem Betrieb von IT-Systemen
verbunden ist.

Die Anzahl der Beschäftigten, die von zuhause aus arbeiten, wird 2010 um 40 Prozent zunehmen:
Durch flexible Arbeitsplatzmodelle können Unternehmen nicht nur die Kosten reduzieren, die mit der
Anreise zum Arbeitsplatz oder der Anmietung von Büroflächen verbunden sind, sondern gleichzeitig
auch attraktive Arbeitsbedingungen schaffen, mit denen sie ihre besten Mitarbeiter bei der Stange
halten. Viele Hochschulabsolventen erwarten, dass man ihnen flexible Beschäftigungsmodelle
anbietet. Deshalb brauchen Unternehmen geeignete Technologien, mit denen sie eine reibungslose
Einbindung geografisch verteilter Mitarbeiter in die Unternehmensprozesse sicherstellen können.
Durch den Einsatz moderner Techniken wie Videokonferenzsysteme und
Unified-Communications-Umgebungen verfügen Unternehmen, so Polycom, über die Voraussetzungen, um
Mitarbeiter an entfernten Standorten jederzeit an die Zentrale anzubinden.

Der Markt für Videokommunikationslösungen wird 2010 um 30 Prozent zulegen: Sowohl im heimischen
Umfeld als auch im Büro werden sich Videoinstallationen zur Darstellung und Beobachtung der
Umgebung zunehmend durchsetzen. Verbraucher werden beispielsweise in der Lage sein, sich und ihre
Kinder per Videokonferenz in einer Kindertagesstätte anzumelden. Da immer mehr Verbraucher über
Handys der Kategorie 3.5G oder 4G verfügen, werden Videokonferenzen per Handy zur Norm.
Videokonferenzen zwischen Handy und Festnetz sind nicht mehr Science-Fiction, sondern schon in
naher Zukunft Realität. Unternehmen werden, so die Einschätzung von Polycom, ihren Reiseaufwand
weiter reduzieren und verstärkt auf Videokonferenzen zurückgreifen, um ihre Kosten und ihren
CO2-Ausstoß zu reduzieren. Zunehmen wird dabei auch die Nutzung von Hosted-Videodiensten.

Unified-Communications-Lösungen werden sich in den nächsten fünf Jahren zu einem entscheidenden
Faktor für den Erfolg von Unternehmen entwickeln: Unified-Communications-Lösungen geben, so
Polycom, Unternehmen die Möglichkeit, ihre Produktivität zu steigern und die Gesamtbetriebskosten
ihrer Kommunikationsinfrastruktur zu reduzieren. Das derzeitige Umfeld von Unternehmen zwinge CIOs,
ihr Augenmerk verstärkt auf zwei Bereiche zu richten: die Zusammenführung von
Kommunikationsdiensten und die Schaffung der Voraussetzungen für eine reibungslose
organisationsübergreifende Zusammenarbeit. Der IT-Ansatz zur Verknüpfung dieser beiden Bereiche
heiße Unified Communications, und entsprechende Lösungen werden schon sehr bald zur alltäglichen
Realität gehören.

Globale Hochschulen werden neue Türen für Studenten öffnen: Das traditionelle Studienmodell, bei
dem Studenten eine Hochschule in ihrem Heimatland besuchen, wird schon bald der Vergangenheit
angehören. Immer mehr Universitäten versuchen, Studenten aus sämtlichen Regionen der Welt zu
gewinnen. Durch die Implementierung entsprechender Technologien verfügen Unternehmen bereits jetzt
über Online-Angebote, und die Vorstellung einer globalen offenen Hochschule ist längst keine
Zukunftsmusik mehr. In den USA bietet beispielsweise die Georgetown University Kurse für Studenten
aus dem Mittleren Osten an, bei denen die Studierenden noch nicht einmal gezwungen sind, ihre
häusliche Umgebung zu verlassen. Bildungsinstitutionen aus sämtlichen Bereichen werden immer mehr
auf Videokonferenz- und Telepresence-Systeme zurückgreifen. Polycom ist davon überzeugt, dass bis
zum Ende des nächsten Jahres die erste Online-Universität ihre Pforten für Studenten öffnen
wird.

Die Nutzung telemedizinischer Anwendungen wird sich verdoppeln: Regierungen von Staaten aus ganz
Europa haben sich das Ziel gesetzt, eine optimale medizinische Versorgung der Bürger
sicherzustellen. Dabei wird beispielsweise allein in Dänemark die Hälfte aller Ärzte und ein
Viertel des Pflegepersonals in den nächsten fünf Jahren in den Ruhestand gehen. Vor dem
Hintergrund, dass die Bevölkerung gleichzeitig immer älter wird, liegt es auf der Hand, dass eine
radikale Veränderung der Krankenversorgungssysteme unabdingbar ist. Polycom erwartet, dass sich die
medizinische Fernbehandlung von Patienten 2010 verdoppeln wird. Auf nationaler Ebene werden
Unified-Communications-Lösungen Notfalldienste bei der gemeinsamen Nutzung von Datenbanken und der
Bereitstellung von Ansprechpartnern unterstützen und auf diese Weise zu einem besseren Service und
kürzeren Reaktionszeiten beitragen.

LANline/pf


Lesen Sie mehr zum Thema


Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu Lampertz GmbH & Co. KG

Matchmaker+