Netzwerk-Management mit WLAN

Automatisierung der Infrastruktur

17. Dezember 2021, 7:00 Uhr | Jakub Duch/am

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Sicherheit erhöhen

Die Vereinheitlichung der WLAN-Infrastruktur legt auch die Grundlage für die umfassende Automatisierung ihrer Verwaltung. Vielfach ist dabei von Hyperautomatisierung die Rede. Der Begriff Hyperautomation beschreibt die Anwendung fortschrittlicher Techniken wie künstliche Intelligenz (KI) und maschinelles Lernen (ML), um Menschen grundlegende und sich wiederholende Aufgaben weitgehend abzunehmen. Den Zusatz „Hyper“ verdient sich dieser Ansatz, weil er nicht nur feste Regeln in einem statischen Konstrukt umsetzt, sondern Automatisierung auch in einem dynamischen Umfeld ohne menschliches Zutun weiterhin funktioniert. Allerdings darf sich Hyperautomation nicht auf Drahtlosnetzwerke beschränken. Damit sie ihren Nutzen ganz entfaltet, muss sie auch die kabelgebundene Infrastruktur abdecken. Zusätzlich sollte die zentrale Management-Oberfläche weitere Automatisierungs-Tools integrieren können.

Damit ist die Grundlage für Orchestrierungswerkzeuge geschaffen, die die Netzwerkinfrastruktur am Bedarf des Unternehmens ausrichten. Das Stichwort dafür ist Intent-Based Networking. Damit müssen Administrations-Teams (von der Planung bis zum Betrieb) die Aufgaben des Netzwerks nicht mehr umständlich definieren und in endlosen gerätespezifischen Befehlszeilen konfigurieren, sondern können eine grafische Oberfläche verwenden, um Ziele und Regeln festzulegen. Das Management-System unterstützt sie dabei durch einen kontinuierlichen Zyklus von Überprüfung und Korrektur. Standortübergreifend ist SD-WAN (Software-Defined WAN) ein Schlüsselelement für die Automatisierung des Netzwerk-Managements. SD-WAN analysiert dazu automatisiert die Verbindungen in Bezug auf Latenz, Geschwindigkeit, Verbindungskosten und die spezifische Anwendung, die über die Verbindung läuft, und passt das WAN entsprechend an.

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Orchestrierungswerkzeuge
Orchestrierungswerkzeuge erhöhen den Automatisierungsgrad und richten die Netzwerkinfrastruktur am Bedarf des Unternehmens aus.
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Automatisierung erhöht auch die Sicherheit

Die Industrie-4.0-Revolution zwingt Unternehmen zum Einsatz von IoT-Geräten und beschleunigt die Konvergenz von IT und OT. Historisch sind IT und OT auf getrennte Infrastrukturen mit genau definierten Zielen und spezifischen Geräten und Anlagen ausgerichtet. Der Industrie-4.0-Ansatz verlangt die Interaktion zwischen den beiden Welten. Am besten und einfachsten gelingt dies durch ein konvergentes Netzwerk, in dem alle Geräte aus IT und OT miteinander kommunizieren können und volle Interoperabilität in beiden Bereichen gegeben ist. Ideal ist dafür, wenn alle eingesetzten Ethernet-Geräte mit demselben Betriebssystem ausgestattet und von einem Management-Tool aus steuerbar sind. IT und OT bilden dann nicht nur eine integrierte Lösung, sondern ein einheitliches Netzwerk.

Im OT-Bereich lassen sich klassische Patch- und Update-Prozesse aus der IT kaum realisieren. Die Kosten von Produktionsmaschinen sind viel höher, die Lebensdauer länger und der Upgrade-Prozess komplexer. Viele IoT-Geräte sind zudem so einfach gebaut, dass auf ihnen keine Sicherheitssoftware laufen kann. Daran scheitern traditionelle Sicherheitsmodelle, die sich ganz auf Antiviren-Tools, Firewalls, Registrierung der MAC-Adresse und Network Access Control (NAC) verlassen und darauf konzentrieren, Angriffe nicht ins Netzwerk gelangen zu lassen. Diese Tools sind dennoch nötig, aber sie müssen künftig durch eine autonome, nicht agentenbasierte Lösung für die Selbstverteidigung des Netzwerks ergänzt werden. Diese wiederum funktioniert am besten als Teil der Management-Umgebung. Denn nur dann kann sie die Vorteile der Hyperautomatisierung in vollem Umfang nutzen und die Administratoren auch bei der Sicherheit effektiv entlasten.

Jakub Duch ist Executive Officer  und VP International Sales bei Allied Telesis.


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