Die Deutsche Bahn hat sich beim WLAN-Angebot in ICE-Zügen verkalkuliert. Die Verbindung sei oft langsam und schlecht. »Das ist uns natürlich aufgefallen«, räumte das Unternehmen ein. Schuld ist die hohe Nachfrage.
Die Deutsche Bahn hat es sich zum Ziel gesetzt, mit Hilfe der Deutschen Telekom bis Ende 2015 alle 255 Züge der ICE-Flotte mit einem WLAN-Angebot auszustatten. Doch die Umsetzung der Pläne mit dem drahtlosen Internet gestaltet sich schwieriger als gedacht. »Zu den Hauptverkehrszeiten können wir aktuell trotz vielfacher LTE-Anbindung der Züge nicht immer den Datenhunger der Smartphones komplett stillen«, räumte Telekom-Deutschlandchef Niek Jan Van Damme gegenüber dem Magazin »Focus« ein. Man habe schlichtweg die Nachfrage unterschätzt, so das Credo. »Das führt dann auch mal zu temporären Einschränkungen.«
Auch die Bahn gab zu, dass es Probleme mit dem WLAN-Angebot in ICE-Zügen gibt. »Das ist uns natürlich aufgefallen«, sagte Bahn-Manager Michael Peterson gegenüber der Nachrichtenagentur afp. Peterson, der für das Produktmanagement im Fernverkehr bei der Bahn zuständig ist, verspricht, dass die Bahn an der Behebung der technischen Probleme arbeite. Schließlich habe die Telekom sich verpflichtet, auch die 5.500 ICE-Bahnkilometer mit LTE auszustatten. Das schnellere LTE-Netz kann dabei helfen, das WLAN-Angebot im Zug zu stabilisieren. Gleichzeitig dürfte dann auch die Surfgeschwindigkeit besser werden – sofern der Zug an das LTE-Netz angebunden wird.
Bereits jetzt sind 5.200 Kilometer des ICE-Netzes mit WLAN ausgestattet. Jeder Bahnkunde der ersten Klasse kann im ICE kostenlos WLAN nutzen – sofern die Verbindung nicht überlastet ist. In der zweiten Klasse muss für das Zusatzangebot noch bezahlt werden. Das soll sich aber im nächsten Jahr ändern.