230V-Schaltbox mit GSM und Watchdog

Bei Anruf Reset

4. September 2005, 23:16 Uhr |

Häufig kann der Administrator ein Rechnerproblem mit einem simplen Reset beheben. Die Schaltbox von Antrax Datentechnik aus Herford verfügt über ein integriertes Mobiltelefon, damit sich diese Aufgabe auch ohne Kabelverbindung lösen lässt.

Manche Server oder bedienerlose Steuerungs-PC können den verantwortlichen Systemadministrator
schier zur Verzweifelung treiben: Abstürze und "Merkwürdigkeiten" treten meist dann auf, wenn weder
der Verantwortliche noch ein sachkundiger User vor Ort ist. Die Fahrt an das andere Ende der Stadt
am Freitagnachmittag durch den dicksten Berufsverkehr endet dann manchmal mit einem simplen Druck
auf den Reset-Knopf am Rechner – das klassische Fernwartungsszenario! So amortisiert sich eine
Fernwartungslösung meist bereits nach dem ersten eingesparten Einsatz eines Servicetechnikers, vom
Zeitvorteil durch nicht ausgefallene Server oder ähnlichem gar nicht zu reden.

Antrax Datentechnik bietet für einen Rechner, dem nicht nur auf die Finger gesehen, sondern auch
geklopft werden soll, eine Lösung an, die nach Angaben des Herstellers nicht einmal eine
Telefonleitung oder ein LAN erfordert. Es handelt sich dabei um eine externe 230V-Schaltbox mit
GSM-Modul und integriertem Watchdog.

Über das eingebaute GSM-Mobiltelefon lässt sich ein angeschlossener PC aus der Ferne nicht nur
ein- und ausschalten, der Administrator kann unter anderem auch ein Power-On/Off-Reset einleiten
und sich einen Statusbericht per SMS oder E-Mail senden lassen. Ferner kann der überwachte PC
selbst Alarme auslösen, die automatisch und ohne weitere PC-Unterstützung (der Rechner könnte
bereits längst ausgefallen sein) per Voice-Call, SMS oder E-Mail an den Administrator oder Kollegen
gesendet werden. Die Watchbox-GSM lässt sich jedoch nicht nur von außen bedienen: Auch der daran
angeschlossene PC selbst ist in der Lage, seine Stromversorgung zu manipulieren. Das Gerät ist über
eine serielle oder USB-Schnittstelle mit dem zu überwachenden Rechner verbunden. Der integrierte
Watchdog wird durch regelmäßiges "Triggern" beruhigt, die der PC ebenso wie alle anderen Kommandos
und Abfragen im Klartext senden darf. Diese Art der Ansteuerung, die ohne komplizierte
Installationen, Treiber und API-Aufrufe auskommt, ermöglicht auch die ganz einfache Einbindung der
Box in eigene Software. Erforderlich ist lediglich das Klartextsenden über einen Com-Port, was nach
Einschätzung von Antrax alle Standard- und Exotensprachen von VB über Delphi, C++ bis zu diversen
Script-Dialekten bewerkstelligen können. Der USB-Anschluss präsentiert sich als virtueller
COM-Port, der exakt so bedient und angesprochen werden kann wie eine "echte" serielle
Schnittstelle.

Die Befehle zum Ein- und Ausschalten der eingebauten Watchbox-Steckdose lauten zum Beispiel "
{+}on" oder "{+}off". Da diese Kommandos allerdings auch der angeschlossene PC selbst senden kann,
würde er sich mit "{+}off" gewissermaßen selbst den Boden unter den Füßen wegziehen, indem er sich
mitten im Betrieb die Versorgungsspannung ausschaltet. Aus diesem Grund lassen sich alle
Schaltbefehle auch zeitgesteuert ausgeführen. So kann der PC etwa mit "{+}off=180" und "{+}on=
86400" der Watchbox-GSM mitteilen, dass er in drei Minuten ausgeschaltet sein soll (bis dahin ist
er heruntergefahren) und in 24 Stunden wieder ein.

Der integrierte Watchdog führt bei ausbleibendem Triggern "seines" PCs mit diesem einen
Power-Off/On-Reset durch und kann danach auch erkennen, ob der Rechner wieder hochfährt. Meldet
sich der PC nicht innerhalb einer bestimmten Zeitspanne mit neu einsetzendem Triggern zurück, so
geht der Watchdog davon aus, dass immer noch irgendetwas nicht funktioniert und startet einen
weiteren Power-Off/On-Reset. Triggern in Endlosschleifen kann das Gerät erkennen, indem ein
optional übergebener Parameter auf Plausibilität überprüft wird.

Der Vorteil liegt jedoch laut Hersteller eindeutig in der Möglichkeit, von außen mithilfe eines
Festnetz- oder Mobiltelefons oder mit einem "fernen PC" auf das Gerät zugreifen zu können. Dies
geschieht nach Bedarf per Voice-Call, per SMS oder per Data-Call.

Ein Zugriff per Sprachanruf ruft die Box "ganz normal" an. Nach dem zweiten Klingeln nimmt die
Box ab und fordert die Autorisierung des Anrufers per DTMF-Tasteneingabe. War dies erfolgreich,
dann kann der Anrufer das Gerät komplett über die Tastatur seines Telefons bedienen.

Wolfgang Schrader/jos

Info: Antrax Datentechnik Tel.: 05221/92966-0 Web: www.antrax.de


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