Backup-Konzept mit Hand und Fuß

Besser auf Nummer Sicher

22. Februar 2008, 20:12 Uhr |

Die IT wird zum Motor für das Geschäft. Was mit dieser Entwicklung wächst, sind die im Netz verteilten Datenbestände. Aber nicht nur die Primärdaten gilt es in den Griff zu bekommen. Besonders das Backup wichtiger Programme und Daten will gut organisiert sein.

Der erste Schritt zur Organisation der doppelten Datenbestände: nachzuvollziehen, wo im Einzelnen die Daten liegen. Im zweiten Schritt kann festgelegt werden, welche davon wo gesichert werden sollen: Server, Desktops, mobile Clients, Betriebssysteme, Datenbanken oder Anwendungen. Datenbestände, Programme und Funktionen, die für geschäftliche Abläufe kritisch sind, müssen ins Backup-Konzept einbezogen werden. Die Ergebnisse dieser Recherche werden in Form einer übersichtlichen Liste festgehalten. Für die richtige Dimensionierung des Backup-Konzepts sollten die Entscheider zur eigenen Geschäftssicherheit von einem jährlichen Datenwachstum von 60 bis 80 Prozent ausgehen. Dies gewährleistet, dass das Konzept künftigen Backup- und Restore-Ansprüchen standhält.

Zentral oder dezentral

Für die Organisation der Backups kommt sowohl eine zentrale als auch dezentrale Sicherung in Frage. Jede der beiden hat ihre Vor- und Nachteile. Sie sollten im Hinblick auf den späteren Einsatz bewertet werden. Beim dezentralen Backup werden die Daten dort gesichert, wo sie anfallen. Die Sicherung läuft deshalb schneller ab, und das Netz wird durch sie nicht belastet. Dafür sind das Management und die Wartung aufwändiger, für das Unternehmen also mit höheren Kosten verbunden. Werden die Backups zentral organisiert, belegen sämtliche Kopien die LAN-Verbindungen. Beides, Management und Wartung, kann in diesem Fall aber weniger aufwändig gesteuert und durchgeführt werden.

Für eine verlässliche Entscheidung – zentral oder dezentral – sollten außerdem die Datenmengen aus der zuvor erstellten Liste zurate gezogen werden. Eine zu klärende Frage: Welche Backups können offline, welche müssen online durchgeführt werden? Die zweite Verfahrensweise ist notwendig, wenn der Zugriff der Benutzer auf Clients und Server zwischenzeitlich nicht ausgesetzt werden kann. In diesem Fall werden die LAN-, gegebenenfalls WAN-Verbindungen, neben dem Regel- mit dem Backup-Verkehr belastet. Aber auch ein weniger zeitkritisches und komplizierteres Offline-Backup will wohl überlegt sein. Die Zeitfenster dafür müssen genau berechnet werden. Und sie müssen für die Benutzer und ihrer täglichen Arbeit mit Servern und Clients tolerierbar sein.

So findet das Unternehmen die notwendige Fenstergröße heraus: zu sichernde Datenmenge geteilt durch den Durchsatz der Streamer-Hardware. Beispielsweise ein DAT/DDS-Autoloader mit einer Schreibrate von rund 6 GByte pro Stunde führt bei einer zu sichernden Datenmenge von 100 GByte zu einer Fenstergröße von gut 16 Stunden. Fällt die Frist ohne Rechner für die Benutzer zu lange aus, helfen nur noch Verbesserungen weiter. Dazu zählen eine leistungsfähigere Hardware, dezentrale Sicherung, Tape-Libraries mit mehreren Bandlaufwerken und/oder eine leistungsfähige Backup-Software.

Backup-Software

Steht das generelle Konzept, zentrale oder dezentrale Datensicherung, kommt es auf die passende Backup-Software an. Dabei hilft ein Anforderungskatalog. So muss die Software Client-Agenten für alle installierten Betriebssysteme integrieren. Zudem sollten diese Agenten die zu sichernden Daten idealer Weise im Push-Verfahren an den Backup-Server weiterreichen. Räumt die Software eine Datenkompression bereits auf dem Client ein, beschleunigt das nicht nur die Datensicherung. Auch die PCs, das Netz sowie die Datenbank- und Applikations-Server werden dadurch weniger belastet. Für Rechner, die rund um die Uhr Dienst tun – mit Groupware-, Kommunikations-, Mailbox- oder Web-Server-Applikationen – sind spezielle Agenten für eine Online-Sicherung notwendig. Sie müssen Schnappschüsse von geöffneten Dateien oder Dateigruppen anfertigen und hinterlegen können. Bei Multi-User-Systemen muss der Agent außerdem Benutzerkonten, Zugriffsberechtigungen und die Datenbank mit den definierten Netzobjekten verlässlich absichern.


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