Mysql will Kooperation mit Microsoft auf die Probe stellen

Börsengang von Mysql kann Microsoft die Schau stehlen

6. Dezember 2007, 0:01 Uhr |

Im Frühjahr 2008 will der Open-Source-Datenbankanbieter Mysql an die Börse gehen - genau zu der Zeit also, in der Microsoft seine neue SQL-Datenbank vorstellen will. Die Open-Source-Datenbank von Mysql gehört laut einer Untersuchung von Evans Data zu den führenden Datenbanken. Bei einer Umfrage vor zwei Jahren gab ein Drittel der befragten Unternehmen an, bereits damit zu arbeiten. Zu den bekannten Unternehmen, die Mysql einsetzen, gehören unter anderen Google und Amazon. Laut Angaben von Mysql wird die Datenbank derzeit täglich rund 50.000 Mal heruntergeladen.

Im Frühjahr 2008 will das Unternehmen an die Börse gehen – ein Schritt, den die Investoren schon lange erwarten, da somit neues Geld in die Open-Source-Gemeinde fließt und gleichzeitig das öffentliche Interesse daran steigt. Allerdings könnte es dabei zu einem Showdown mit Microsoft kommen, denn die Redmonder planen für diesen Zeitraum ein neues Release ihrer eigenen SQL-Datenbank.

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Doch bei Mysql gibt man sich unschuldig. "Wir spielen nicht mit Microsoft", betont deren Chef Marten Mickos. Im Gegenteil: Mysql wünscht sich ausdrücklich eine Intensivierung der Partnerschaft, denn schon jetzt gibt es eine technische Zusammenarbeit zwischen den beiden Unternehmen. Auch Microsoft scheint ein außerordentliches Interesse an Mysql zu haben. Das zeigt sich laut Mickos vor allem an den vielen Downloads, die von Microsoft-Domains aus gestartet werden. "Es ist eine großartige Datenbank", kommentierte er die Downloads, "warum sollte Microsoft sie nicht nutzen?"

Mysql war von drei Computerfreaks in Schweden gegründet worden. Mittlerweile wurde der Hauptsitz nach Seattle verlegt. Zu den gegenwärtigen Investoren gehören unter anderen Intel, Redhat und SAP. Die Firma beschäftigt rund 400 Mitarbeiter, die von der ganzen Welt aus zusammenarbeiten.

Katharina Guderian/wg


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