Atos leitet Cloud-Test-Konsortium, EU fördert mit Millionen

Bonfire: Das Internet der Zukunft erforschen

19. März 2012, 9:49 Uhr | LANline/wg

Wie Atos meldet, leitet der international tätige IT-Dienstleister ein Konsortium aus Unternehmen und Forschungseinrichtungen, das mit der Entwicklung des Projekts Bonfire betraut ist, einer Multi-Cloud-Infrastruktur der FIRE-Initiative (Future Internet Research and Experimentation). Die Initiative ist Teil der Strategie der Europäischen Kommission, die Europa bei der Implementierung von Cloud Computing eine globale Führungsrolle ermöglichen soll.

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Bonfire – der Begriff steht für „Building Service Testbeds for Future Internet Research and Experimentation“ – dient dem Ziel, Forschern Zugang zu einer verteilten Cloud-Infrastruktur zu eröffnen. Diese Testinfrastruktur soll Experimente mit Systemen und Anwendungen sowie die Evaluierung übergreifender Herausforderungen unterstützen, um das Testen innovativer Szenarien zu erleichtern.

Bonfire unterstützt laut Atos-Angaben drei grundlegende Testszenarien:

• Erweitertes Cloud-Szenario: Vier über Europa verteilte und via Internet verbundene Bonfire Cloud-Standorte laufen im Verbund.

• Cloud-Szenario mit kontrolliertem Test-Netzwerk: Dieses Szenario arbeitet mit Rechnerknoten, die über ein benutzergesteuertes, nachgebildetes Internet miteinander verbunden sind. Es basiert auf einer mit Cloud-Funktionen ausgestatteten „Virtual Wall“-Umgebung.

• Erweitertes Cloud-Szenario mit komplexen Netzwerkverknüpfungen: Ein kontrolliertes Netzwerk verbindet zwei Cloud-Standorte miteinander. Damit will man die Auswirkungen des Netzwerkverhaltens auf Services sowie Clouds untersuchen und mit neuen Lösungen und Ansätzen experimentieren. Dieses Szenario impliziert laut Atos einen vertikalen Verbund mit einer Schnittstelle für den Übergang von der Cloud zum Netzwerk.

Bonfire ist eine offene Infrastruktur. Die neue Version 2.0 umfasst laut Atos-Angaben nun weitere Cloud-Funktionen, die den Anforderungen von Infrastruktur als Service (Infrastructure as a Service, IaaS) entsprechen. Bonfire hat sich Standards wie OCCI (Open Cloud Computing Interface) und OVF (Open Virtualization Format) verpflichtet, um die Interoperabilität zwischen heterogenen Cloud-Standorten zu gewährleisten. Für das Management der virtuellen Infrastrukturen kommt die europäische Open-Source-Software Opennebula zum Einsatz.

Bonfire umfasst Investitionen von 9,48 Millionen Euro, von denen die Europäische Kommission 7,2 Millionen beisteuert. Das Projekt soll bis November 2013 laufen.

Weitere Informationen finden sich unter www.bonfire-project.eu sowie unter www.atos.net.

Die Clout-Testing-Umgebung des Bonfire-Projekts soll Forschern Zugang zu einer verteilten Cloud-Infrastruktur eröffnen. Bild: www.bonfire-project.eu

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