Der chinesische TK-Ausrüster Huawei ist in Italien dick im Geschäft: Bereits seit vergangenem Juli ist das Unternehmen dabei, das italienische UMTS-Netz für schnellen Datenverkehr hochzurüsten. Anlässlich der offiziellen Inbetriebnahme als kommerzieller Mobilfunkservice haben Telecom Italia und Huawei nun im sizilianischen Palermo angekündigt, gemeinsam ein "Mobile Innovation Center" (MIC) auf italienischem Boden zu errichten. Das in Turin geplante MIC versteht sich als Organisation zur Förderung innovativer Mobilfunktechnik speziell im Bereich mobiler Netzwerkanwendungen. Das erste Projekt betrifft die Weiterentwicklung von HSPA (High Speed Packet Access).
Technik und Anwendungen will Huawei im Rahmen der Kooperation exakt auf die Anforderungen von Telecom Italia zuschneiden. Die Partnerschaft habe Modellcharakter: Auf diese Weise wollen die Chinesen demonstrieren, wie sie sich Partnerschaften zwischen Hersteller und Provider generell vorstellen. Das Unternehmen hofft, so noch weitere Provider in Europa und anderen Teilen der Welt eng an sich binden zu können.
Das nun in einigen Touristenregionen Kalabriens und Siziliens in den kommerziellen Betrieb gegangene mobile High-Speed-Netz erlaubt Downlink-Geschwindigkeiten bis zu 7,2 MBit/s. Geradezu spektakulär ist jedoch der Uplink: Hier sollen Übertragungsraten von 1,92 MBit/s möglich sein, deutlich mehr als in weiten Teilen Europas bei den gängigen DSL-Tarifen für das Festnetz.
Für den Ausbau setzte Huawei seine neu entwickelte "Green HSPA Node Bs" ein. Diese jüngste Generation von UMTS-Basisstationen basiert auf einer besonders effizienten Verstärkertechnik, mit der sich Energiebedarf und Strahlenbelastung im Vergleich zu herkömmlichen Basistationen dramatisch senken lassen, so der Hersteller.
Stefan Mutschler/jos