Kubernetes-Monitoring

Container & Co. im Blick behalten

27. Januar 2023, 7:00 Uhr | Jakob Kartschall/wg

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Aussagekräftige Dashboards

Doch dafür gibt es eine praktikable Lösung. So lassen sich die Prometheus-Tools durch ein Monitoring-Werkzeug ergänzen, das bessere Skalierbarkeit, persistente Speicherung und Mandantenfähigkeit bietet. Prometheus sammelt die Performance-relevanten Metrikdaten der Services, Pods und Nodes und übergibt auf der Cluster-Ebene an das Monitoring-Werkzeug Mimir, das aus dem Projekt Cortexmetrics hervorgegangen ist. Cortex ist ebenfalls ein CNCF-Projekt.

Mimir ist bei Grafana Labs entstanden, die das weit verbreitete Visualisierungswerkzeug Grafana entwickelt haben. Die ursprünglichen Entwickler veröffentlichen zwar nicht alle Funktionen ihrer Grafana Cloud unter Open-Source-Lizenz, doch sind sie sehr darauf bedacht, weiterhin OSS zu entwickeln und die Community am Leben zu erhalten. Diese führt inzwischen ein reges Eigenleben und arbeitet daran, Grafana als Werkzeug zu perfektionieren. Mimir wird häufig gemeinsam mit Prometheus installiert. Die Kombination hat sich also als tragfähig erwiesen.

Das Grafana-Frontend kann die vielfältigen Metriken aus Mimir aussagekräftig in Monitoring-Dashboards darstellen. Sie lassen sich dann über eine CI/CD-Pipeline (Continuous Integration/Continuous Deployment) bereitstellen, beispielsweise eine Gitlab CI/CD. Grafana gilt zudem als besonders robust und einfach zu installieren. Es verfügt über diverse Filtermöglichkeiten und eine zentrale „Alarmanlage“. Außerdem lässt es sich mit einer Vielzahl externer Datenquellen integrieren, deren spezifische Abfragesprachen es jeweils verwendet. Im Zusammenspiel mit Grafana als Frontend erleichtert Mimir auf diese Weise die Zusammenarbeit über Organisationsgrenzen hinweg.

Open-Source-Tool für Log-Aggregation

Prometheus und damit auch Mimir können jedoch nicht mit Logdateien umgehen. Mit Mimir als Langzeit-Metrikspeicher ist aber nur eine Anforderung an ein Monitoring-System erfüllt. Daher empfiehlt sich die Kombination mit einem Log-Aggregator. Dazu bietet sich vor allem das ebenfalls aus dem Grafana-Umfeld stammende Loki an. Während Mimir die Kubernetes-Systeme vor allem auf der Grundlage „harter“ Metriken überprüft, sammelt das ebenfalls aus dem Grafana-Umfeld stammende Loki die Log-Informationen und legt sie in einem Online-Speicher ab.

Schon aus Compliance-Gründen ist es sinnvoll, die Logfiles von den Metriken zu trennen. Diese Daten halten unter anderem fest, wer wann und von welcher IP-Adresse aus Zugriff auf eine Anwendung hatte. Dabei ist es aber durchaus sinnvoll, die Log-Protokolle zu speichern, um im Bedarfsfall darauf zurückgreifen zu können. Denn manchmal versteckt sich die Wurzel eines Problems in genau diesen Informationen. Deshalb ist Loki eine sinnvolle Ergänzung für Mimir.

Arbeitserleichterung

Auf der Anwenderseite sorgen die Monitoring-Tools für spürbare Arbeitserleichterung. Administrationsteams erfahren rechtzeitig, wenn irgendwo ein Prozess nicht nach Plan läuft – und sie müssen nicht lange nach dem Verursacher suchen. Dazu sind auch nur zwei Voraussetzungen notwendig: Das Administrationsteam muss die Schwellenwerte festlegen; zudem sollte die Anwendung in der Lage sein, die zugehörigen Metriken preiszugeben. Bei modernen Cloud-Anwendungen ist das meist ohnehin der Fall, bei älteren Applikationen wird ein bisschen Entwicklungsaufwand notwendig sein.

Entwicklungs- und Betriebsteams (DevOps) erleichtern sich darüber hinaus ihr Arbeitsleben, wenn sie Kubernetes as a Service (Managed Kubernetes) in Anspruch nehmen. IT-Service-Provider und Endanwender profitieren von einem solchen Angebot, indem sie eigentlich nur noch ihre Metriken und Schwellenwerte definieren müssen – und im Problemfall entscheiden, welche Gegenmaßnahmen sie ergreifen wollen.

Jakob Kartschall ist Kubernetes Service Architect bei SysEleven.

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