Trotz Wirtschaftskrise wachen die digitalen Datenbestände mit unvermindertem Tempo. Laut einer von EMC gesponserte Studie wurden 2008 weltweit 487 Milliarden Gigabyte digitaler Informationen erzeugt.
Im Auftrag von Storage-Spezialist EMC hat die Marktforschungsgesellschaft IDC die Studie erstellt. Demnach hat das weltweite »Digitale Universum« im vergangenen Jahr um 3.892.179.868.480.350.000.000 Bit oder umgerechnet rund 487 Milliarden Gigabyte zugelegt. Als »Digitales Universum« beschreibt EMC das weltweite digitale Datenvolumen.
Die Menge dieser Informationen wuchs 2008 um drei Prozent schneller als ursprünglich von IDC prognostiziert. Das ergab ein zusätzliches Plus von etwa 16 Millionen Gigabyte.
Um die 487 Milliarden Gigabyte etwas greifbarer zu machen, hier einige Vergleichswerte: Diese Datenmenge würde dem Fassungsvermögen von 237 Milliarden »Kindle«-E-Book-Readern von Amazon oder 4,8 Billiarden Online-Banking-Transaktionen entsprechen.
In digitale Fotos »umgerechnet«, entsprechen die 487 Milliarden GByte 162 Billionen digitalen Aufnahmen, oder aber der Speicherkapazität von 30 Milliarden iPod-Touch-Player von Apple beziehungsweise von 19 Milliarden DVDs,
»Die Studie zeigt, dass der wirtschaftliche Abschwung den Anstieg der weltweiten Informationsmenge in keiner Weise aufgehalten hat«, sagt John Gantz, Chief Research Officer bei IDC. »Im Gegenteil: Das Wachstum hat sich trotz der Krise erneut rasant beschleunigt.«
EMC erwartet, dass sich die Ausdehnung des Digitalen Universums alle 1,5 Jahre verdoppelt; 2012 werden demnach fünfmal mehr Informationen erzeugt als 2008.
Während das Informationsvolumen weiter exponentiell ansteigt, schrumpfen andererseits viele IT-Budgets. Überbrücken lässt sich diese Kluft nur durch ein deutlich effizienteres Informationsmanagement.
»Mehr denn je sind neue Ansätze gefragt, um wachsende Datenvolumina effizient zu verwalten, zu schützen und die Verfügbarkeit relevanter Informationen jederzeit zu garantieren«, kommentiert Joe Tucci, Chairman, Chief Executive Officer und Präsident von EMC, die Entwicklung.
Ursache des rapiden Anstiegs der digitalen Informationsmenge ist unter anderem die Zunahme der User von mobilen Kommunikationsgeräten wie Smartphones oder Multimedia-Playern mit Netzwerkzugang. Ihre Zahl wird sich nach Einschätzung von IDC und EMC bis 2012 verdreifachen. 600 Millionen Menschen mehr als heute werden 2012 Zugang zum Internet haben. Fast zwei Drittel aller Nutzer wird zumindest zeitweise mobil auf das Internet zugreifen.
Die Anzahl der IT-Geräte wird um den Faktor 3,6 wachsen. Dazu gehören unter anderem Navigationssysteme, RFID-Lesegeräte, intelligente Sensoren und drahtlose Messgeräte. Auch die Kommunikation und Interaktion zwischen Menschen wird um den Faktor 8 zunehmen, etwa mittels E-Mail, Instant-Messaging-Diensten und sozialen Netzwerken.
Weitere Faktoren, die zu einem Anstieg der Datenberge führen, sind der vermehrte Zugang zu Breitbandnetzen sowie die Nutzung elektronischer Patientenakten und intelligenter Stromnetze (Smart Grids). Hinzu kommt die Vernetzung von Gebäuden und Fahrzeugen.
Zudem werden 2012 etwa 850 Millionen Menschen Dienstleistungen und Waren online ordern oder anbieten. Das Geschäft im Internet wird sich gegenüber 2008 verdoppeln. Ein Großteil des auf 13 Billionen US-Dollar veranschlagten Umsatzvolumens im Internet betrifft vor allem den Austausch von Geschäftsinformationen.