Einschätzung der Finanzunternehmen zu Daten-Management, Regulierung und Finanzkrise

Dataflux-Studie: zunehmende Regulierung als Hauptantrieb für Datenprojekte

20. Januar 2010, 7:50 Uhr |

Jüngst wurden die Ergebnisse einer marktübergreifenden, internationalen Studie präsentiert, die im Lauf des Jahres 2009 mit erfahrenen IT- und Datenverantwortlichen großer Finanzdienstleister durchgeführt wurde. Die Studie ermittelte im Auftrag von Dataflux, Anbieter von Lösungen zur Sicherstellung der Datenqualität und -integrität, die aktuellen Ansichten und Vorgehensweisen zum unternehmensweiten Daten-Management und der staatlichen Regulierung im Finanzsektor. Ein Konsortium unabhängiger Marktforschungsunternehmen, die auf die Bereiche IT und Finanzdienstleistung spezialisiert sind - BDRC, PAC und Lodestar Research - befragte dazu Daten-Management-Verantwortliche in Finanzdienstleistungsunternehmen in den Vereinigten Staaten, Großbritannien, Frankreich und Deutschland. Die Umfrage zeigt, so Dataflux, sowohl Übereinstimmungen als auch Abweichungen in der Art und Weise wie Daten über geografische Grenzen hinweg verwaltet werden.

Die Kernaussagen der Studie: Daten werden in allen Märkten als strategisches Wirtschaftsgut
betrachtet, dies bestätigen neun von zehn Teilnehmern der Studie (USA: 91 Prozent; Großbritannien:
90 Prozent; Frankreich: 93 Prozent; Deutschland: 95 Prozent). Einigkeit herrschte auch darüber,
dass Investitionen im Bereich Daten-Management im Wesentlichen auf die Einhaltung gesetzlicher
Vorgaben abzielen (USA: 86 Prozent; Großbritannien: 73 Prozent; Frankreich: 54 Prozent;
Deutschland: 61 Prozent). Die Effizienz der betriebswirtschaftlichen Abläufe stand in Europa an
zweiter Stelle bei den Gründen, in Datenqualität zu investieren. Einzig die Verantwortlichen in den
USA sahen den Wettbewerbsvorteil an zweiter Stelle.

Studienteilnehmer aus den USA und Großbritannien erwarten in naher Zukunft die weitere Zunahme
gesetzlicher Regulierungsvorgaben (USA: 90 Prozent, Großbritannien: 91 Prozent). Auch die
französischen Studienteilnehmer erwarten eine Zunahme der gesetzlichen Regulierung, allerdings in
geringerem Umfang (59 Prozent). Die große Mehrheit der deutschen Teilnehmer zeigte sich in diesem
Punkt unschlüssig: 73 Prozent gaben an, sie wüssten nicht, was zu erwarten sei.

In der Art und Weise, wie Daten verwaltet werden, steht Großbritannien an der Spitze. 32 Prozent
der Organisationen verwalten Daten auf strategischer Unternehmensebene. Im Vergleich dazu liegt
Deutschland bei 25 Prozent, Frankreich bei 22 Prozent und die USA liegen bei 17 Prozent. Große
Übereinstimmung herrscht auch darin, dass ein hohes Maß an Datenqualität die Voraussetzung ist,
gesetzliche Vorgaben einhalten zu können. 100 Prozent der Studienteilnehmer in Großbritannien gaben
an, Datenqualität sei für Compliance-Projekte "sehr wichtig" oder "extrem wichtig". Die
entsprechende Zahl liegt in Deutschland bei 96 Prozent, in Frankreich bei 89 Prozent und in der
Vereinigten Staaten bei 86 Prozent.

Bei der Frage nach Prozessen zur Überprüfung von Kunden oder Geschäftspartnern hinsichtlich
internationaler Fahndungslisten, gab eine erhebliche Zahl von Finanzdienstleistern (46 Prozent) in
den Vereinigten Staaten an, davon entweder nichts zu wissen oder keine solchen Prozesse installiert
zu haben. Im Vergleich dazu scheinen europäische Länder besser vorbereitet zu sein: 91 Prozent der
Unternehmen in Großbritannien, 87 Prozent in Deutschland und 78 Prozent in Frankreich gaben an,
entsprechende Prozesse etabliert zu haben.

Innerhalb der europäischen Finanzdienstleister zählt das Daten-Management nach wie vor zum
IT-Bereich. In Frankreich liegt die Verantwortung für das Daten-Management zu 57 Prozent bei den
IT-Abteilungen, im Vergleich zu 49 Prozent in Deutschland und 36 Prozent in Großbritannien.
Generell ergab die Studie, dass in Europa dedizierte Daten-Management-Teams fehlen. Deutschland
liegt hier mit 22 Prozent der Unternehmen mit eigenen Teams noch gut im Vergleich zu 14 Prozent in
Großbritannien und 11 Prozent in Frankreich.

"Die internationale Finanzkrise bietet die Chance, wichtige Prozesse und Vorschriften neu zu
überdenken", erklärte Tony Fisher, Präsident und CEO von Dataflux. "Werden Daten auf
Unternehmensebene verwaltet und überwacht, halten die Unternehmen auch die gesetzlichen
Vorschriften ein und treffen gleichzeitig bessere Geschäftsentscheidungen. Der Grundstein für
weitere Erfolge wird so gelegt. Diese Studie zeigt auf, dass Datenqualität in wichtigen Märkten der
Welt als entscheidend für die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften gesehen wird. Gleichzeitig wird
aber auch deutlich, dass noch viel Arbeit investiert werden muss, bis Daten tatsächlich als
vertrauenswürdiges Wirtschaftsgut gelten können."

LANline/pf


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