Auswahlkritierien für Managed-Storage

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20. Februar 2008, 7:00 Uhr |

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Leistungen gezielt einkaufen

In der Praxis fällt die Entscheidung über externe Services selten nach dem Alles-oder-nichts-Prinzip. Die Dienstleistungspakete für den Storage-Betrieb der meisten Anbieter erlauben eine individuelle Abstimmung auf den Bedarf des Unternehmens. Vom Leasing-Modell, das lediglich die Finanzdienstleistungen nutzt, bis hin zur Bereitstellung von Speicher als Full-Service ist alles möglich.

Damit die Storage-Services ihre wirtschaftlichen Vorteile voll ausspielen können, muss die Storage-Architektur in einem Speichernetz konsolidiert sein. Denn mit herkömmlichen DAS-Speichern lassen sich in der Praxis keine klar abgegrenzten Zuständigkeiten für das Speichermanagement sicherstellen.

Der Grund: Der Dienstleister würde dafür volle administrative Rechte auf allen Servern benötigen. Nur wenn er auch die Gesamtverantwortung für den Serverbetrieb hat, lassen sich Überschneidungen vermeiden.

Die Tatsache, dass Speicherarchitekturen meist heterogen aus Plattformen mehrerer Hersteller zusammengesetzt sind, spielt hingegen eine untergeordnete Rolle. Managed-Storage-Services sind in der Regel plattformneutral.

Setzt sich etwa eine Speicherlandschaft aus Systemen von Fujitsu Siemens Computers, EMC2, HDS und Netapp zusammen, kann der Dienstleister die Verantwortung für den Gesamtbetrieb dieser Systeme übernehmen. Auch Lieferung und Aufbau neuer Storage-Systeme sind in der Palette der Dienstleistungen enthalten. Auf diese Weise haben Unternehmen die Möglichkeit, Planung, Aufbau und Betrieb als Komplettleistung aus einer Hand zu erwerben.

Speicherstandorte festlegen

»Häufig lassen sich rechtliche Anforderungen oder Governance-Regeln leichter und kosteneffizienter in einem zentral verwalteten Speicher umsetzen. Je stärker diese Anforderungen wachsen, um so stärker ist auch der Trend zur Rezentralisierung«, berichtet Scheuber.

Er fügt hinzu: »Durch die stark gesunkenen WAN-Kosten und Technologien wie WAFS ist die Rezentralisierung von Storage auch bezahlbar geworden. Ganz nebenbei ist die Zentralisierung auch ein Beitrag zur grünen IT, denn die dezentralen Fileserver und ihr Stromverbrauch entfallen vollständig.«

Das gilt auch für weit verteilte Filialnetze, in denen nur einige Mitarbeiter pro Standort Zugriff auf die Unternehmensdaten benötigen. Dort kann es wirtschaftlich sinnvoll sein, den Speicher über eine abgesicherte WAN-Verbindung zu beziehen.

Denn die Anforderungen an Verfügbarkeit und zentrale Funktionen wie Backup, Archivierung und das effiziente Management lassen sich zentral meist wesentlich wirtschaftlicher erfüllen.

Auch zur Absicherung gegen Katastrophen und für Backup- oder Archiv-Funktionen können Szenarien sinnvoll sein, bei denen ein Dienstleister bestimmte Storage-Funktionen außerhalb des Datacenter des Kunden realisiert. So ist Off-Site-Storage bei wertvollen Daten in vielen Fällen sogar Pflicht. Entscheidend für den wirtschaftlich sinnvollen Einsatz dieser Dienstleistungen sind gut organisierte Prozesse, bei denen der Kunde von den Skaleneffekten seines Dienstleisters profitiert.

Der wichtigste Skaleneffekt resultiert aus den Personalkosten: Da die Administratoren für mehrere Unternehmen und Rechenzentren zuständig sind, verursachen sie pro Rechenzentrum nur einen Bruchteil der Kosten im Vergleich zu einer selbst betreuten Lösung. »Im Schnitt muss ein Kunde den Mitarbeiter im System-Management-Center nur für einige Minuten in der Stunde bezahlen. So etwas ist mit eigenem Personal nicht umsetzbar«, bringt es Storage-Experte Scheuber auf den Punkt.


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