CRN-Interview mit Lisa Wölk von Transtec

»Es muss in Projekten gedacht werden«

2. Dezember 2015, 15:38 Uhr | Timo Scheibe

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

»Die richtigen Fragen beim Kunden stellen«

CRN: Welche Rolle kommt hierbei dem Channel zu?

Wölk: In der zukünftigen Arbeitsweise des Channels sollte vor allem der Optimierungsgedanke im Vordergrund stehen. Das setzt voraus, dass die richtigen Fragen beim Kunden gestellt werden. Probleme müssen aufgedeckt werden und der Channel muss in flexiblen Lösungen denken, um die Prozesse beim Kunden zu verbessern. Des Weiteren wird es kaum möglich sein, Industrie 4.0-Lösungen alleine anzubieten, sondern es muss in Projekten gedacht werden die gemeinsam mit Partnern bewerkstelligt werden müssen. Dazu sollte im Channel Know-how-Aufbau betrieben werden, der das klassische IT-Wissen um Business-Prozessverständnis erweitert und somit eine Prozessberatung beim Kunden ermöglicht. Vor allem Prozessverständnis und der Zugriff auf ein umfangreiches Ökosystem an Partnern dürften den Wettbewerbsvorteil bringen.

CRN: Ist Industrie 4.0 auch ein Thema für kleinere Systemhäuser? Worauf kommt es an, um in das Thema einzusteigen?

Wölk: Kleinere Systemhäuser haben den Vorteil der Flexibilität und Agilität und genau das ist der Anspruch von Industrie 4.0-Projekten. Jedoch können sie nur bestehen, wenn sie sich mit den komplexen Themen beschäftigen und Know-how zu den Themen aufbauen. Die Anforderungen des Kunden sind sehr individuell und brauchen eine maßgeschneiderte Lösung.

Die Chance besteht darin, dass kleinere Systemhäuser durch den Zugriff auf ein Partnerökosystem durchaus in der Lage sind, Industrie 4.0-Lösungen für Ihre Kunden maßgeschneidert anbieten und umsetzen zu können und sich damit deutlich vom klassischen Systemhausgeschäft differenzieren werden.

Transtec unterstützt Systemhäuser, den richtigen Ansatz bei Ihren Kunden für Industrie-4.0 Projekte zu etablieren und vermittelt das Partnerökosystem, verbunden mit den eigenen Leistungen für ein vollumfängliches Lösungskonzept.

CRN: Welchen Ansatz verfolgt Transtec, um die Sicherheit der Industrieanlagen zu gewährleisten?

Wölk: Mit dem gebündelten Knowhow aus den Kernkompetenzen Datacenter Infrastruktur und High Performance Computing bietet Transtec kundenspezifische Lösungen für vollumfängliche Industrie 4.0-Konzepte, die zum Beispiel einen endgeräte- und betriebssystemunabhängigen sowie verschlüsselten Fernwartungszugriff auf Industrieanlagen sicherstellen. Zusätzlich unterstützen wir unsere Kunden ebenfalls bei der performanten und sicheren Vernetzung von Anlagen mit dem »klassischen« Netzwerk unter anderem beim Einsatz von MES-Systemen und ermöglichen damit die Echtzeitanalyse der Produktionsdaten für proaktive und automatisierte Prozessoptimierung. Unsere Lösungen zur Analyse und proaktiven Nutzung von sämtlichen strukturierten und unstrukturierten Unternehmensdaten, on demand in der Cloud oder on premise im eigenen Datacenter, versprechen vor allem in Kombination mit Social Analytics eine schnelle Optimierung des Geschäftsmodells unserer Kunden.

Transtec bietet für die Konzepterstellung individuelle Workshops auf dem Weg zur Industrie 4.0 an. Im Anschluss daran werden die nächsten Schritte zusammen mit dem Kunden festgelegt und die Implementierung durch unsere Spezialisten und Partner unterstützt.

CRN: Welche Rolle spielen Standards bei der Absicherung von Industrie 4.0?

Wölk: Normen und Standards sind eine Grundvoraussetzung für die Umsetzung von Industrie 4.0. Im Zusammenspiel von Operationstechnologien und Informationstechnologien muss ein hohes Maß an Vertrauen, Integrität und Verfügbarkeit sichergestellt werden. Vor allem bei der Kommunikation und Vernetzung über Unternehmensgrenzen hinweg spielen Standards eine große Rolle. Im Zuge von Standardisierungs-Maßnahmen müssen Mechanismen der Zusammenarbeit und die auszutauschenden Informationen festgelegt werden.

Da das Wertschöpfungsnetzwerk in der zukünftigen Industrie aus den unterschiedlichsten Unternehmen mit verschieden Geschäftsmodellen bestehen wird, müssen Standards entwickelt werden, die eine gemeinsame Sichtweise und Zusammenarbeit ermöglichen. Vor allem müssen auch die schon vorhandenen Standards aus den verschiedenen Branchen integriert werden. Auch die technologische Basis von Smart Factories muss normiert werden, damit eine vertikale Integration einfach und schnell durchgeführt werden kann.


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