Ein Lichterkennungssystem kann dabei helfen, Fehler beim Patchen zu vermeiden. Da Netzapplikationen in buchstäblich lebenswichtige Bereiche vordringen, wächst die Bedeutung einer solchen Schutzmaßnahme stetig. Erschwerend kommt hinzu, dass in konvergenten Netzen auch die Komplexität zunimmt.
Zeit ist bekanntermaßen Geld – diese Devise prägt mehr denn je den Arbeitsalltag professioneller
Netzwerkadministratoren. Mit der Entwicklung und Verbreitung neuer Techniken kommen stets auch neue
Herausforderungen auf sie zu. Je mehr Dienste in ein Netzwerk integriert sind, desto entscheidender
ist es, in dem komplexen Universum von Verteilerschränken, Patch-Feldern, Patch- und Verlegekabeln
jederzeit den Überblick zu behalten. Dies gilt bei Neuinstallationen und erst recht bei der
kontinuierlichen Administration und Wartung komplexer Netzwerke.
Fatal ist, wenn dabei aus Versehen die falsche Verbindung getrennt wird. Selbst erfahrenen
Netzwerkadministratoren kann dies trotz sorgfältiger Kennzeichnung und Dokumentation schon einmal
passieren. Ein solcher kurzer "Blackout" an der falschen Stelle kann jedoch dramatische Folgen
haben, zum Beispiel in der Einsatzzentrale von Feuerwehren oder Rettungsdiensten.
Gefordert sind daher Lösungen, die ein Höchstmaß an Sicherheit und Wirtschaftlichkeit bieten. So
lässt sich zum Beispiel mit einem intelligenten Lichterkennungssystem jedes einzelne Kabel
zuverlässig identifizieren – und zwar ohne die Verbindung zu unterbrechen. In ein spezielles
Patch-Kabel mit zwei integrierten Kunststoff-LWL-Fasern wird zu diesem Zweck farbiges Licht
eingespeist, das sofort am anderen Ende des Kabels sichtbar ist. Zur sicheren Ortung der Kabel in
hellen Räumen gibt es unter anderem die zum System gehörige LED-Leuchte mit einer integrierten
Blinkfunktion. Die Investition in solch ein durchdachtes System zur eindeutigen Identifizierung der
Patch-Kabel kann sich bereits im Tagesgeschäft auszahlen. Der Anbieter einer derartigen Lösung, CKG
Complexnet als nationaler Distributor des französischen Herstellers Patchsee, berichtet, dass zum
Beispiel Berufsfeuerwehren, Krankenhäuser, Flughäfen und Logistikfirmen in ganz Deutschland das
intelligente Lichterkennungssystem einsetzen.
Der Trend in der Netzwerktechnik geht in Richtung dienstneutraler Netzwerke. Damit ist etwa die
Zusammenführung von Sprach- und Datenübertragung gemeint, aber auch die Integration von
Anlagennetzen, zum Beispiel zur Gebäudeautomation. Eine zentrale Rolle spielt dabei der neue
10-Gigabit-Ethernet-Standard (10 GbE). Für die Unternehmen bedeutet die Nutzung der neuen Technik
allerdings eine doppelte Herausforderung: Zum einen muss die Netzinfrastruktur für hohe
Übertragungsraten bis 10 GbE geeignet sein oder sich entsprechend aufrüsten lassen. Zum anderen
stellt die zunehmende Komplexität der Netzwerke bekanntlich besondere Anforderungen an die Arbeit
der Netzwerkadministratoren.
Die enorme Bandbreite ermöglicht bisher nicht gekannte Datenübertragungsraten. Damit rückt die
Integration sonst meist isoliert betriebener Anwendungen wie digitale Bildverarbeitung,
Video-Streaming oder Stromversorgung von Netzwerkkomponenten (Power over Ethernet) in ein einziges
Netzwerk in greifbare Nähe. Je mehr Funktionen jedoch über dieses eine System bedient werden, umso
wichtiger ist es, Verschaltungsfehler mit entsprechend weit reichenden Folgen sicher
auszuschließen.
Auch wenn sich im Primär- und Sekundärbereich das Glasfaserkabel durchgesetzt hat, ist im
Bereich der Etagenverkabelung Twisted Pair immer noch "State of the Art". Schließlich bieten
herkömmliche Kupferkabel gegenüber der Glasfaser die Option, IP-Telefonie oder Power over Ethernet
zu nutzen. Um jedoch die 10-Gigabit-Übertragung bis zum Arbeitsplatz zu führen, ist häufig ein
Update der vorhandenen Verkabelung notwendig.
Professionelle Lösungen sehen daher Patch-Kabel vor, die alle entsprechenden Normen erfüllen,
etwa den Standard EIA/TIA 568 für 10GBase-T. Erfahrene Techniker greifen auch hier gerne auf
Produkte zurück, die darüber hinaus durch intelligente Features die tägliche Arbeit praktischer und
wirtschaftlicher machen. So gibt es beispielsweise für die Anforderungen von 10 Gigabit Ethernet
konzipierte Patch-Kabel mit der zuvor beschriebenen Lichterkennungsfunktion. Neben allen
Innovationen ist es dabei auch wichtig, dass diese Patch-Kabel in allen Standardlängen verfügbar
sind, gleichgültig ob 60 Zentimeter oder 15 Meter benötigt werden. Und dies sowohl in ungeschirmter
(UTP) als auch geschirmter (SSTP/PiMF) Ausführung.
Ein weiteres neues Zauberwort lautet VoIP. Das Telefonieren über das Computernetz wird zu einer
attraktiven Alternative zu herkömmlichen Telefonanlagen. Günstige Sparangebote der verschiedenen
Anbieter tun ein Übriges, um immer mehr Unternehmen zu einem Umstieg zu bewegen. Viele versprechen
sich durch die Synergieeffekte einen Kosteneinsparungseffekt.
Doch auch hier steckt der Teufel im Detail, was die tägliche Arbeit des Netzwerkadministrators
erschwert. Viele IP-Telefonanlagen – zum Beispiel von Herstellern wie Alcatel oder Avaya/Tenovis –
haben eine hohe Anschlussdichte. Das heißt die Anschlussbuchsen und damit auch die Kabel sind sehr
eng nebeneinander gesetzt. Gängige Patch-Kabel sind daher für solche Anlagen vielfach nicht
geeignet.
Eine modifizierte Variante des RJ45-Steckers kann Abhilfe schaffen. Der Knickschutz wurde dabei
so überarbeitet, dass der Steckeraufbau schmaler als bei vielen gebräuchlichen RJ45-Patch-Kabeln
ausfällt.
Neben technischen Fragen spielt jedoch der Sicherheitsaspekt auch dabei eine wichtige Rolle.
Schließlich kann auch ein versehentlich vom Netz getrennter Telefonapparat fatale Folgen haben.
Gleiches gilt natürlich auch für herkömmliche Telefonanlagen. Daher gehören zu einer ausgereiften
Gesamtlösung auch Patch-Kabel, die speziell für das Management von Telefonanwendungen ausgelegt
sind. Solche Kabel, die der Kategorie 3 entsprechen und eine zweipaarige ISDN-Belegung (3,6/4,5)
besitzen, haben im Vergleich zu Datenkabeln einen geringeren Durchmesser. Dabei können sie
ebenfalls über die Funktion der Lichterkennung verfügen. Solche Phone-Patch-Kabel sind dadurch
Platz sparend zu verlegen und bieten gegenüber einer Lösung mit Datenkabeln eine deutliche
Kostenersparnis.
Eine effiziente und wirtschaftliche Lösung für die Installation und die Wartung heterogener
Netzwerke berücksichtigt nicht nur die Kosten für die einzelnen Komponenten, sondern bezieht auch
Faktoren wie die Vermeidung möglicher Fehler und dadurch verursachter Kostenausfälle mit ein.
Durchdachte Gesamtlösungen, berücksichtigen nicht nur technische Innovationen, sondern auch "die
kleinen Dinge", die dem Netzwerkadministrator das Leben im Tagesgeschäft so leicht wie möglich
machen.
Wer denkt zum Beispiel schon an den Aufwand, einem Kabelstrang neue Kabel hinzuzufügen, wenn
diese mit herkömmlichen Kabelbindern zusammengefasst sind? Diese sind meist nur durch Zerschneiden
wieder zu öffnen. Viel wertvolle Zeit geht mit solcher Kleinarbeit verloren. vorgefertigte Streifen
aus Klettband als Alternative erleichtern hier die Arbeit erheblich. Farbige Clips, die auf die
einheitlich schwarzen Kabel gesteckt werden, ersparen es den Technikern, einen umfangreichen Vorrat
an Kabeln in verschiedenen Farben auf Lager zu halten.