IDC-Analysten erwarten anhaltendes Wachstum

Europäischer Thin-Client-Markt boomt weiter

11. April 2007, 22:50 Uhr |

Nach Erkenntnissen der Marktforscher von IDC hat sich der europäische Thin-Client-Markt von seinem Schwächeln Mitte 2006 rechtzeitig erholt, um das Geschäftsjahr mit einem gesunden 15-Prozent-Wachstum gegenüber 2005 abzuschließen. Knapp 1,2 Millionen Geräte wurden laut IDC in EMEA verkauft, die europäischen Hauptabsatzmärkte waren UK und Deutschland.

Im Kalenderjahr 2006 verteidigte der langjährige Marktführer Wyse weiterhin mit 27 Prozent Marktanteil die europaweite Pole Position vor Hewlett-Packard (HP) mit 25 Prozent. Neoware konnte seinen dritten Rang halten, obwohl der US-Anbieter gegenüber 2005 Anteilseinbußen hinnehmen musste. Laut IDC haben auch die übrigen Anbieter – dazu zählen der Bremer Anbieter Igel, Fujitsu-Siemens, VXL und diverse kleinere Hersteller – ordentlich zugelegt. Die Bremer, die jüngst ihre Produktlinie auf aktuelle VIA-Prozessoren umgestellt haben, betonten, in allen vier Quartalen 2006 die Spitzenposition im deutschen TC-Markt erreicht zu haben. Der eigene Marktanteil liege hier zu Lande bei 26 Prozent. In Westeuropa ist Igel der viertgrößte TC-Player vor Fujitsu-Siemens. Zudem hat Igel 2006 laut eigenen Angaben 37 Prozent mehr Geräte verkauft als im Vorjahr.

Trend geht zum Zweit-Display

Die führenden TC-Anbieter setzen in letzter Zeit vermehrt auf Dual- oder gar Quad-Video-Geräte, so zum Beispiel Wyse mit dem V-Class Dual Video oder Igel mit dem Panaveo. Auch Neoware bietet dank Matrox-Karte Vierfachvideo an. In puncto Systemmanagement hat es laut Chris Ingle, Consulting and Research Director der EMEA Systems Group bei IDC, deutliche Fortschritte im TC-Markt gegeben. Zum Beispiel hat Neoware auf der CeBIT den lange erwarteten Device Manager vorgestellt, der das bisherige Tool EZ Remote Manager ablöst. Er soll ab Sommer auch in einer umfassenderen Enterprise-Version vorliegen. Außerdem zeigte der US-Anbieter auf der CeBIT das aktuelle Neolinux 4.0. Dieses TC-Betriebssystem ist eine grundlegende Neuentwicklung, die erforderlich war, weil der Anbieter aufgrund reger Zukaufspolitik gleich meherere Linux-Varianten im Einsatz hatte. Neolinux 4.0 basiert laut Hersteller auf dem Linux Kernel 2.6. Neoware betont das verbesserte Sicherheitskonzept mit neuer Dateistruktur und vereinfachte Integration von PC-Smartcards zum Beispiel für die Authentifizierung.

Um den TC-Markt stärker in Richtung Kleinunternehmen zu erweitern, bietet der Value-Added-Distributor Vanquish aus Oldenburg Thinsofts Winconnect-Lösung nun als Bundle mit Blackbox-Security-Tools von Team2work sowie mit Igel Thin Clients an. Mit Winconnect Server XP/Vista lässt sich ein aktueller Windows-Standard-PC zum SBC-Server (Server-based Computing) für mehrere Endanwender aufbohren – laut Hersteller für bis zu 21 Arbeitsplätze, laut Marktkennern sind immerhin, je nach Hardware, zehn bis 15 in der Praxis realistisch. Die Blackbox-Lösung wiederum sorgt via USB-Token und Verschlüsselung für den sicheren Zugriff der Anwender auf zentrale Ressourcen von einem beliebigen Arbeitsplatz aus.

LANline/wg


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