Vmwares Versuch, auf der Vmworld neues Vertrauen in die Führungsspitze zu erlangen, erhielt schon einen Tag nach der Veranstaltung einen empfindlichen Dämpfer.
Zum 3. Oktober verlässt Vmwares Produkt-Entwicklungs-Chef, Paul Chan, das Unternehmen. Chan war
seit 2001 bei Vmware und war unter anderem verantwortlich für die Entwicklung von
Vmware-Workstation, Vmware-Player und Vmware-Server.
Chan gilt in der Branche als einer der erfahrensten Entwicklungs-Manager. Vor seiner Zeit bei
Vmware war er über 20 Jahre in der Forschung & Entwicklung bei Hewlett Packard tätig.
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Gründe über das Ausscheiden bei Vmware und über eine mögliche Nachfolge hat das Unternehmen
bislang nicht veröffentlicht.
Chan ist bereits der vierte Topmanager, der innerhalb von nur drei Monaten seinen Ausstieg bei
Vmware bekannt gibt.
Begonnen hatte der Exodus am 8. Juli mit dem Rausschmiss der Firmengründerin Diane Greene, die
vom Microsoft-Veteran Paul Maritz ersetzt wurde. Anfang September verabschiedete sich dann der
Forschungs- und Entwicklungs-Chef Stephen Herrod und ging zurück zu Oracle. Nur eine Woche später
nahm auch der zweite Firmengründer Mendel Rosenblum seinen Hut.
Auf der Vmware-Hausveranstaltung Vmworld gab Paul Maritz in der vorigen Woche eine vage
Erklärung über das Ausscheiden der vielen Manager ab: "Ein so umfangreicher Strategie-Wechsel, wie
ihn Vmware jetzt erlebt bedeutet auch immer einen Wechsel im Management", sagte auf entsprechende
Fragen von Journalisten.
Harald Weiss/CZ