Web-2.0-Prinzipien

Experton Group kommentiert Web-2.0-Hype

3. Dezember 2007, 0:01 Uhr |

Die Analysten der Experton Group haben sieben Prinzipien ausgemacht, um die Bedeutung von Web 2.0 für Unternehmen zu beschreiben.

Schon seit einigen Jahren geistere der Terminus Web 2.0 durch die IT-Welt, wobei manche in ihm nur ein bedeutungsloses Schlagwort aus dem Marketing sehen, andere jedoch eine Revolution des Internet. Obwohl die Wahrheit meist in der Mitte liege, stehe fest, dass dieser Begriff just nach dem Zerplatzen der Dotcom-Seifenblase entstanden ist. Man entdecke heute, dass trotz der damaligen Enttäuschung und Kritik an vielen Entwicklungen im Internet das Web wichtiger sei als je zuvor und neue interessante Anwendungs- und Geschäftsmöglichkeiten am Horizont auftauchten. So wurde laut Experton Group der Dot-Com-Kollaps nun zu einem Wende- und Eintrittspunkt in eine neue Internetära.

Bis heute gibt es keine ausgefeilte, auf Technik basierende Definition für Web 2.0. Man könne es jedoch als einen neuen Weg bezeichnen, existierende Webkonzepte und Standards dahingehend zu nutzen, dass man sich der kollektiven Intelligenz bediene. Es handelt sich somit nicht um eine neue Version des Webs oder ein um neues Set an Standards, mit dem Web-Applikationen gebaut werden.

Die Analysten beschreiben Web 2.0 anhand von sieben Prinzipien. Diese Prinzipien kennzeichnen, wie existierende Webkonzepte und Standards genutzt werden können, um einen neuen Stil von Webapplikationen zu bauen.

Kollektive Intelligenz: Das Ausnutzen der kollektiven Intelligenz stellt den Schlüssel für ein erfolgreiches Web 2.0 dar.

Das Web als Plattform: Das Web wird bildlich als Regal gesehen, aus dem sich auch weniger versierte technische Nutzer aus vorgefertigten Inhalten bedienen und User Applikationen bauen können. So stellen große Websites APIs bereit, damit man ihre Services leicht in neue Webstes und Applikationen einbauen kann, zum Beispiel Google Maps.

Daten sind das nächste "Intel Inside?: Eine nur schwer zu reproduzierende Datenquelle ist ein entscheidender Wettbewerbsvorteil. Die Datenfülle von Wikipedia steht hier als Beispiel, wird von manchen aber nur als Spitze des Eisbergs bezeichnet.

Ende der Software-Release-Zyklen: Software wird im Web 2.0 nur noch als Service geliefert. Software-Ingenieure müssen daher grundlegend umdenken, der Betrieb wird zur Kernkompetenz, User werden zu Co-Entwicklern.

Rich User Experience: Dies bezeichnet im Vergleich zu herkömmlichen Web-Interfaces einen wesentlich höheren Grad an Interaktivität und verbesserte Antwortzeiten. Ajax steht exemplarisch für die Technik, die benutzt wird, um diese Rich Internet Applications zu liefern.

Softeware above a single device: Die Applikationen laufen nicht auf einem einzelnen Computer, sondern auf einem Netzwerk, das sie verbindet, wobei das Netzwerk unter gewissen Bedingungen selbst eine Restriktion darstellt.

Light weight Programming Models: Dies ermöglicht es, die Daten oder Intelligenz eines Services in Echtzeit zu nutzen. RSS ist hierfür das Paradebeispiel. Sämtliche Veränderungen werden automatisch mitgeteilt. RSS ist somit eine einfache Möglichkeit, um Daten von einem Ort zu einem andere zu transferieren. Das gemeinsame Credo dieser neuen Programmiermodelle ist Einfachheit, geringe Hürden zur Nutzung und hohe Verfügbarkeit.

LANline/jos


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