Im Rahmen seiner Storage Days informierte Fujitsu in den vergangenen Wochen wieder darüber, wie sich aktuelle Anforderungen an Storage-Infrastrukturen erfüllen lassen. Wenig überraschend stehen dabei Flash-Systeme im Zentrum – doch auch für das klassische Tape bricht der Hersteller eine Lanze.
»Für die digitale Transformation brauchen sie schnellen Storage«, begrüßte Rolf Werner, Chef von Fujitsu in der Region Zentraleuropa, die Gäste zur Münchner Station der Fujitsu Storage Days in diesem Jahr. In den folgenden Stunden machte der Hersteller dann deutlich, dass er sich vor allem als Brückenbauer sieht, mit dem Unternehmen verschiedene Pfade zu einer modernen Storage-Infrastruktur einschlagen können. Eines haben diese Pfade allerdings gemeinsam, sie setzen eher früher denn später auf Flash.
Die steigende Datenflut durch das Internet of Things, Smart Cities, neue Security-Systeme und andere Anwendungen mache es erforderlich, große Datenmengen schnell zu bewegen, so der für den Storage-Bereich verantwortliche Stefan Roth. Lange seien Speicher hier die Bremse im Rechenzentrum gewesen, denn während sich Prozessoren, Arbeitsspeicher und Netzwerk kontinuierlich weiterentwickelt hätten, habe die Festplatte lediglich an Kapazität zugelegt, jedoch kaum an Performance. Erst mit Flash könne man diesen Flaschenhals im Speicherbereich nun beseitigen – Roths Prognose: »Die Festplatte wird aussterben.«
Ganz so dramatisch sehen viele seiner Kollegen bei Fujitsu die Zukunft für die Festplatte zwar nicht. Doch zumindest schnell drehende Laufwerke dürften es nach Meinung der meisten Experten künftig schwer haben, da sie vor allem bei Workloads mit hohen Performance-Anforderungen zum Einsatz kommen, die von Flash besser bedient werden. Eine Art Renaissance hat man bei Fujitsu dagegen im Tape-Bereich ausgemacht. Die Technologie werde weiterentwickelt, es gebe eine klare Roadmap, betonte Roth. Das Ergebnis seien Bänder mit höherer Kapazität und kürzeren Zugriffszeiten, was sie gerade für Datensicherungen zu einer interessanten Alternative mache und dafür sorge, dass »Tape derzeit wieder im Kommen ist«. Nicht ganz unbeteiligt an dieser wieder aufkeimenden Tape-Popularität ist womöglich auch die Ransomware-Welle des vergangenen Jahres. »Bänder sind wichtig in Backup-Strategien, denn sie können von Ransomware nicht wie beispielsweise NAS-Ordner verschlüsselt werden«, so Fujitsu-Manager Norbert Postler.