Gartner: IT-Markt schrumpft um 3,8 Prozent
Noch gibt es von den Marktgurus keine Entwarnung für die IT-Welt. So reduzierte das Analystenhaus Gartner kürzlich erneut seinen Ausblick für das laufende Jahr. Der Weltmarkt für IT wird in diesem Jahr laut Gartner ein Volumen von 3.200 Milliarden Dollar erreichen - 200 Milliarden weniger als im Jahr zuvor.
"Die IT-Abteilungen müssen ihre Budgets weiter kürzen, und die Verbraucher geben weniger für
Gebrauchsgüter aus, das schlägt mit voller Härte und in kürzester Zeit auf den gesamten IT-Markt
durch", so Gartners Forcasting-Chef Richard Gordon.
Nach Bereichen aufgeteilt trifft es die Hardware mit einem Rückgang von 14,9 Prozent am
härtesten. Hier geht der Gesamtmarkt von 381 Milliarden Dollar auf 324,3 Milliarden Dollar
zurück.
Einen leichten Lichtblick gibt es nur bei der Software, die sich mit einem Plus von 0,3 Prozent
noch knapp im schwarzen Bereich halten kann.
Inhaltlich erwartet Gartner:
Weniger IT-Ausgaben führen zu geringeren Ersatzbeschaffungen und zu einer Verlangsamung beim
Aufbau von neuen Marktsegmenten.
Der Umsatzrückgang beim Neugeschäft wird vor allem in denSchwellenländern zu spüren sein,
wogegen in den etablierten Märkten das Ersatzgeschäft stärker zurückgehen wird.
Konsumenten und Unternehmen werden auf Billigprodukte umsteigen, die vorhandenen Systeme länger
nutzen und bestehende Verträge verlängern.
IT ist jedoch ein notwendiger Teil des Business geworden, was sowohl eine Unterstützung von
komplexen IT-Installationen bedeutet, als auch eine neue Strategie zur Verlängerung der
Nutzungszeiten.
Änderungen an diesem Verhalten sehen die Gartner-Experten vorerst nicht. Auch das Stimulus-Paket
der US-Regierung und andere Konjunkturpakete können den gegenwärtigen Abwärtstrend auf absehbare
Zeit nicht stoppen, sondern werden nur eine langfristige Wirkung haben.
Notwendig sind laut Gartner vor allem eine Stabilisierung der Finanzmärkte und die Rückkehr zu
einem Anwachsen des Bruttosozialproduktes in den führenden Industrieländern.
Harald Weiss/wg