Passend zu den stark gestutzten Markt-Aussichten präsentierten die Gartner-Analysten am zweiten Tag des Symposiums eine Reihe an Empfehlungen für die CIOs, wie sie dem kommenden Kostendruck begegnen können. Manche Maßnahme ist laut Gartner sogar dann sinnvoll, wenn damit gar kein Geld gespart wird.
"Das klassische Verfahren, bei dem Hardware und Software eingekauft und dann über einen
bestimmten Zeitraum abgeschrieben werden, ist zu starr; es steht einem effizienten IT-Management im
Wege, blockiert schnelle Kosteneinsparungen und verhindert, dass die IT-Chefs ihre IT-Investitionen
schnell an neue Anforderungen anpassen können", sagt Gartner-Analystin Barbara Gomolski.
"Einer der Gründe, warum IT vielerorts nicht in Einklang mit der Business-Strategie zu bringen
ist, sind die gegenwärtigen Kostenmodelle", so Gomolski. Deshalb müssen für den IT-Bereich neue
Kostenstrukturen geschaffen werden. "Dieses ist schon längst keine Frage mehr des ob, sondern nur
noch eine Frage des wann und wie", ist ihre Überzeugung.
http://llschnuerer.cmpdm.de//sites/cz/articles/neun_problemfelder_die_die_cios_umgehend_anpacken_muessen:/2008043/31689590_ha_CZ.html?thes=8006,9825,9826,9827,9828,9829,9830,9832,9831&tp=/themen/it-services">Neun
Problemfelder, die die CIOs umgehend anpacken müssen
http://llschnuerer.cmpdm.de//sites/cz/articles/neun_warnsignale_fuer_eine_veraltete_it:/2008042/31678407_ha_CZ.html?thes=">Neun
Warnsignale für eine veraltete IT
http://llschnuerer.cmpdm.de//sites/cz/articles/cios_sollten_trotz_cloud-hype_einen_kuehlen_kopf_bewahren:/2008043/31691415_ha_CZ.html?thes=8008,9838,9840,9841,9843,9845,9844,9848,9849,9839,9842,9846,9847&tp=/themen/middleware">CIOs
sollten trotz Cloud-Hype einen kühlen Kopf bewahren
Das Problem der gegenwärtigen Verfahren liege hauptsächlich darin, dass die
Business-Anforderungen der Fachbereiche sich viel schneller ändern, als es die langfristigen
Abschreibungsmodelle der Infrastruktur zulassen. Laut Gartner sind zwei Drittel der IT-Budgets
Fixkosten und viele CIOs stürzen sich nur deshalb in waghalsige Outsourcing-Projekte, weil das die
gängigste Form der Umwandlung von Fixkosten in variable Kosten sei.
Neue Finanzierungsmodelle für die Infrastruktur könnten beispielsweise im Rahmen von Joint
Ventures entstehen. Auch eine Nutzungsteilung des Rechenzentrums mit Partnern oder Kunden ist
denkbar.
Eine weitere Möglichkeit ist die Neuverhandlung von Softwarelizenzen, um damit eine Bezahlung zu
erreichen, die sich mehr nach der Nutzung richtet und nicht auf einem festen Preis pro Zeitraum
basiert.
Bei der Hardware sieht Gomolski bereits einen zunehmenden Trend zum Leasing. Und mit Blick auf
die demnächst immer schwieriger werdenden Zeiten empfiehlt sie den CIOs eine Finanzierung durch den
Anbieter. Diese Finanzierungen sind zwar nicht billiger als von einer Bank, aber der Anbieter ist
im Bedarfsfall flexibler, wenn es beispielsweise um das Datum der Rechnungsstellung oder der
Buchung von Zinsen geht.
Doch das wichtigste sei ihrer Ansicht nach eine konsequente Verfolgung der Idee von "Technology
as a Service". "Viele Hersteller springen bereits auf diesen Zug auf und es entsteht ein komplett
neuer Servicemarkt hierfür", lautet ihre Einschätzung. Bereits innerhalb der nächsten fünf Jahre
wird eine Vielzahl an neuen Beschaffungsmöglichkeiten entstehen. "Kleine und mittlere Zulieferer
werden demnächst das vermieten, was heute noch als festes Anlagevermögen in den Büchern der
IT-Abteilungen steht", sagt sie über diesen zukünftigen Markt.
Doch Gomolski weiß auch um die Kehrseite dieser Modelle. "Die Kosten verschwinden ja nicht durch
diese Umverlagerung – im Gegenteil, es können noch weitere hinzukommen", warnt sie vor zu hohen
Erwartungen.
Der für sie alles entscheidende Faktor in dieser Kostenstruktur ist die Flexibilität, denn nur
so kann die IT auf die sich immer schneller werdenden Business-Anforderungen reagieren. "Was nützt
es, wenn man an einer selbst beschafften und bar bezahlten Mainframe ein paar Prozentpunkte gespart
hat – dafür aber auf Jahre an diese Infrastruktur gebunden ist", fragt sie rhetorisch.
Harald Weiss/CZ