Spiceworks, US-amerikanischer Spezialist für das Client-Management, hat Version 2.0 seiner Lösung Spiceworks IT Desktop vorgestellt. Das Verwaltungs- und Helpdesk-Werkzeug bietet nun Windows Event Log Monitoring, eine erhöhte Performance bei der Netzwerk-Discovery und dem Zugriff auf Inventardaten sowie Verbesserungen bei der Benutzung der Software und dem Informationsaustausch zwischen Anwendern.
Wesentliche Besonderheit des übersichtlichen Spiceworks-Werkzeugs: Die webbasierte Verwaltungslösung für kleine und mittelgroße Betriebe ist gratis, da sie sich ausschließlich über die Werbebanner finanziert, die am rechten Rand des Admin-Interfaces eingeblendet werden, wie man dies von anderen, Consumer-orientierten Gratisangeboten im Web kennt. Inzwischen bietet Spiceworks übrigens auch eine werbefreie Variante gegen Zahlung einer monatlichen Abonnementgebühr von zehn Dollar – laut Hersteller wird diese allerdings nur wenig nachgefragt.
Die Software des Anbieters aus Austin, Texas, ist bislang nur auf Englisch verfügbar. Für Administratoren mag eine englische Oberfläche heute durchaus akzeptabel sein, für viele Endanwender, die ein Trouble Ticket eröffnen möchten, ist sie dies sicher nicht. Hinzu kommt, dass IT Desktop softwareseitig nur auf englische Windows-Versionen ausgelegt ist und bei einem
Praxistest der Version 1.6 in der LANline auf einem deutschen Windows-Rechner einige Probleme bereitete. Spiceworks behauptet aber, dass auch in Deutschland 4000 Anwender die Lösung einsetzen. Die Softwareschmiede will laut eigenen Angaben im Laufe des Jahres 2008 für Mehrsprachigkeit sorgen, insbesondere im Hinblick auf Deutsch und Niederländisch. Weitere wichtige Anwendersprachen seien Italienisch und Schwedisch. So will der Anbieter zunächst per Wiki die Dokumentationen übersetzen lassen, danach das Endanwender- und das Admin-Interface lokalisieren und zudem eine Variante für deutsche Betriebssysteme auf den Markt bringen.
An der aktuellen Version 2.0 ist vor allem das Windows Log Monitoring hervorzuheben. Damit eignet sich das Tool neben der Inventarisierung, Remote Control und der Abarbeitung von Trouble Tickets auch für die laufende Überwachung des Windows-Client-Bestands inklusvive Troubleshooting und Reporting. Das Aufspüren von Geräten im Netz und Abfragen bei der Inventardatenbank laufen nun laut Spiceworks doppelt bis achtmal so schnell wie zuvor.
Sehr durchdacht und nützlich sind die zahlreichen Ansätze für Kollaboration und Informationsbeschaffung, die das Tool dem Administrator bietet: Spiceworks versteht seine Anwender als eine Community, die aus der Lösung heraus alles erhalten sollen, was sie für ihre tägliche Arbeit benötigen. Neben den marktüblichen Links zu Produktinformationen und FAQs bietet Spiceworks mittels direktem Zugang per Klick zum Beispiel Produktbewertungen der Anwender-Community und die Erstellung einer Beschaffungsliste. Ein Online-Shop ist ebenso Bestandteil des Konzepts wie Messaging für den schnellen Austausch mit anderen online befindlichen Anwendern, zum Beispiel für Ratschläge zur Problemlösung. Ein nettes Feature ist das so genannte "Spicemeter": Der Anwender kann in einer Checkliste angeben, welche Maßnahmen er mit dem Tool bereits durchgeführt hat, und erhält daraufhin sein persönliches Rating, wie kompetent er in Sachen Spiceworks ist – nicht wirklich aussagekräftig, aber ein angenehmer Weg, die Anwender auf die diversen Features des Werkzeugs aufmerksam zu machen.
Laut Hersteller nutzen weltweit über 200.000 Anwender Spiceworks IT Desktop, rund zehn Prozent davon sogar im täglichen Einsatz. Mit dem Anwachsen dieser Benutzerbasis steigt auch der Nutzwert der klaren Community-Orientierung dieses Tools, von der sich manche andere Tool-Anbieter durchaus eine Scheibe abschneiden könnten.
LANline/Dr. Wilhelm Greiner
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Praxistest: Innovativ, aber problembehaftet
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Werbungsfinanziertes Helpdesk-Tool mit Remote Control