TCs senken den Stromverbrauch und verringern Elektroschrott

Grüne Alternative zum Desktop-PC

29. März 2007, 22:50 Uhr |

Den Thin-Client-Herstellern spielt der gegenwärtige Hype um Energieersparnis und Emissionsvermeidung in die Hände: Sie rücken - und das durchaus zurecht - neben der Verwaltbarkeit und Sicherheit heute in zunehmendem Maße die im Vergleich zu PCs deutlich bessere Ökobilanz in den Vordergrund - und nicht zuletzt auch damit verbundene Kostensenkungen. So verweist zum Beispiel der Bremer TC-Hersteller Igel auf eine in seinem Auftrag erstellte Studie des Fraunhofer-Instituts Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik (Umsicht). Nach dessen Berechnungen liegt die Leistungsaufnahme eines TCs bei durchschnittlich 16 Watt, die eines PCs bei 85 Watt, eine Ersparnis von rund 80 Prozent.

Fair ist dieser Vergleich allerdings nur, wenn man auch die Verbrauchswerte der für TCs nötigen Serverseite mit einkalkuliert. Dabei schneiden TCs aber immer noch gut ab: Unter Einbezug des Stromverbrauchs der Server inklusive Kühlung errechnete das Fraunhofer-Institut eine Leistungsaufnahme von 41 Watt – immerhin noch eine Ersparnis von über 50 Prozent.

Damit, so rechnet der Bremer TC-Hersteller vor, verursache ein TC bei einem Strompreis von 15 Cent pro kWh rund 4,22 Euro an jährlichen Stromkosten. Inklusive des Serveranteils kommt man auf 10,82 Euro. Der PC schlägt hingegen mit 22,44 Euro zu Buche. Die entsprechenden CO2-Ausstoßwerte: 17,64 kg pro TC, 45,36 kg pro TC inklusive Serveranteil, 93,87 kg pro PC.

Für die Ökobilanz ist aber nicht nur der Verbrauch, sondern in hohem Maße auch der Produktionsprozess entscheidend. Da TCs kompakter gebaut sind und auf bewegliche Teile wie Lüfter und Festplatten verzichten können, gesellen sich Vorteile bei der Produktion, Logistik und Entsorgung dazu: In einem Thin Client werden laut Igel durchschnittlich 2,43 kg Komponenten verbaut (mit Serveranteil 2,93 kg), in einem PC 8,96 kg. So komme ein TC auf nur ein Drittel des Elektroschrotts im Vergleich zum PC. Laut TÜV Rheinland liegt die Recyclingquote für einen Igel-TC bei bis zu 76 Prozent.

Die TC-Hersteller – dazu zählen vor allem Wyse, Hewlett-Packard, Fujitsu-Siemens, Igel, Neoware, VXL und zahlreiche kleinere Anbieter – betonen außerdem gerne Betriebs- und Ergonomievorteile, die sich zum Beispiel durch den Einsatz lüfterloser Geräte in Büroräumen oder durch geringe Fehleranfälligkeit der TC ergeben.

Laut einer weiteren Fraunhofer-Studie liegen außerdem die über fünf Jahre berechneten Gesamtbetriebskosten eines TCs bei knapp 1500 Euro, die eines per Client-Managementlösung verwalteten PCs bei 2800 Euro und die eines nicht zentral gemanagten PCs sogar bei rund 4600 Euro. Die Fraunhofer-Forscher schätzen, dass sich der TC-Einsatz ab einer Zahl von zirka 40 bis 50 Arbeitsplätzen für ein Unternehmen mittelfristig rechnet.

LANline/wg


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