Für die automatische Dokumentation sämtlicher Zugriffe über die grafische Bedienoberfläche fungiert das zentrale Wartungsbuch mit Multimedia-Unterstützung. In ihm lassen sich alle Änderungen und Zugriffe obligatorisch dokumentieren und archivieren. Bei autorisiertem Zugriff auf eine Maschine liegt automatisch ein Eintrag vor, in dem Personen, Uhrzeiten, Systeme und Metadaten festgehalten sind. Diesen Eintrag kann man nach Belieben manuell ergänzen. Zugriffe sind nur mit Auftrag erlaubt, wobei ein weitreichendes Management der Zugriffe und ein vollständiges Session-Audit gewährleistet sind. Im Audit sind derzeit die Protokolle VNC, RDP, SSH sowie für Siemens SmartServer und Siemens Step7/TIA-Portal spezifiziert. Wiederkehrende Aufträge lassen sich ebenfalls definieren, ebenso wie Session-Sharing und Session-Assistance. Das Wartungsbuch, das ein komplettes Rollen- und Rechtesystem für Benutzer, Systeme und Maschinen enthält, ist in der Datenbank des Anwenders hinterlegt. Ein Planungssystem stellt zudem sicher, dass sich Zugriffe ausschließlich zum vordefinierten Zeitpunkt durchführen lassen. Auf dieser Basis erlaubt oder entzieht das System den Zugang automatisch. Zugriffe auf eine Maschine sowie das Wartungsbuch sind frei und unabhängig voneinander konfigurierbar.
Wartung kritischer Anlagen
Für die Verbindung mit dem Maschinennetzwerk und zur vorausschauenden Wartung von Anlagen und kritischen Systemen ist der se.MIS-Connector die wichtigste Komponente, denn er isoliert das sensible Anlagennetz zuverlässig vom Unternehmensnetzwerk und liefert Informationen über den Zustand von einzelnen Maschinen. Nähern sich Sensorwerte ihren Grenzwerten, lassen sich frühzeitig Gegenmaßnahmen ergreifen. Somit vermeidet man Maschinenausfälle und ungeplante Maschinenstillstände. Aufgrund seiner kompakten Maße und Form ist er für die Montage im Schaltschrank oder an der Maschine geeignet. Er lässt sich mit drei Modulen erweitern. Das IO-Modul erlaubt die direkte Steuerung der Maschine durch elektrische Signale und verträgt an den jeweils vier Ein- und Ausgängen Spannungen von 5 bis 48 V, wie sie in der Industrie vorkommen. Das Display-Port-Modul erweitert den HDMI-Anschluss um einen zweiten Monitorausgang. Das LAN-Modul ermöglicht den Anschluss optionaler Erweiterungsmodule, über die sich die Einbindung weiterer Maschinen oder Maschinennetzwerke realisieren lassen.
Ältere Anlagen netzwerkfähig machen
Ein großes Problem für die Sicherheit von vernetzten Industrieanlagen ist ihre gewachsene, heterogene Struktur, in der häufig auch noch ältere, nicht netzwerkfähige Maschinen im Einsatz sind. Diese lassen sich mit den KVM-Analog-Extendern direkt über den Tastatur-, Maus- und Bildschirmanschluss des Steuerungs-PCs in das Maschinennetzwerk einbinden. Gleichgültig, ob MS-DOS, Windows-CE oder ein beliebiges anderes System, mit diesem Extender lassen sich alle Arten von Geräten mit VGA und PS/2 fernsteuern. Die Duo-Erweiterung bietet den Vorteil, dass man noch einen lokalen Bildschirm oder ein lokales HMI-Panel einbinden kann. Die KVM-Digital-Erweiterung lässt sich mit digitalen Systemen über DVI beziehungsweise HDMI verbinden. Beim Anschluss über USB verhält sich der Extender wie eine USB-Tastatur oder eine USB-Maus. Mit einer Lizenz lässt sich auch eine USB-Virtual-Media-Unterstützung nachrüsten.
André Neumann ist COO bei Sematicon.