Ein kostendeckendes Projekt hatten die Stadtwerke Wedel in Schleswig-Holstein eigentlich mit dem Verleih von Elektrofahrrädern vorgesehen. Doch stattdessen radeln die als GmbH geführten Stadtwerke Wedel mit den E-Bikes ins Minus. Die an 13 Stationen verfügbaren, insgesamt 50 Mieträder wurden 2013 nur insgesamt 900 Mal ausgeliehen. Mit so einer geringen Akzeptanz beim Verbraucher kann ein wirtschaftlicher Betrieb bei weitem nicht sichergestellt werden. Die Folge: ein Minus von jeweils rund 76.000 Euro in den Jahren 2012 und 2013. Dazu kommt noch ein jährlicher Zuschuss der Stadt von jeweils 30.000 Euro. Auch in 2014 erwartet die Stadt keine Besserung auf der Einnahmeseite, so dass das E-Bike-Projekt innerhalb von nur drei Jahren einen Betrag von 300.000 Euro verschlingt.
Dennoch wollen die Stadtwerke am stark defizitären Fahrradverleih festhalten. Wedel selbst sieht seinen jährlichen Zuschuss als wesentlichen Beitrag zur Förderung des Radverkehrs und der Elektromobilität, die Stadtwerke verbuchen die ausgegebenen Euros als Marketingmittel, um den Bau von elektrischen Zapfsäulen für Elektroautos voranzutreiben – der irgendwann einmal Geld in die Kasse spülen soll. Deshalb werden die »Wedelecs« weiter kräftig beworben und Tourenvorschläge für das landschaftlich reizvolle Elbufer unterhalb Hamburgs präsentiert. Gespart wird in Wedel stattdessen an anderer Stelle: Drei Millionen Euro pro Jahr sollen dafür bei der Volkshochschule und bei der Musikschule eingespart werden. Elektromobilität schön und gut, dafür aber bei der Bildung zu sparen, erscheint der CRN und dem Bund der Steuerzahler aber als ein No-go.