Auch das sparsame Schwabenländle bleibt von der Verschwendung öffentlicher Gelder nicht verschont. Diesmal wurden Windräder dem Steuerzahler zum Verhängnis. Die Naturstrom Landkreis Böblingen GmbH – eine Tochtergesellschaft des Landkreises Böblingen – hatte mit Windkraft große Pläne. Ende 2011 beauftragte die Firma die Planung für den Bau zweier Windkraftanlagen in der Nähe der Autobahn und unweit des Stuttgarter Flughafens. Die Genehmigung schien kein Problem. Windmessungen ergaben eine positive Wirtschaftlichkeitsprognose, die Erschließung versprach problemlos abzulaufen und keine seltenen Pflanzen- und Tierarten verhinderten den Bau der Windräder.
Gegenwind allerdings kam vom Flughafen, genauer von der dortigen Flugsicherung. Die erhob Einwände, wegen denen das Projekt im November 2013 endgültig gestoppt wurde.
Bis dahin waren Entwicklungskosten in Höhe von 373.000 Euro angefallen, den Löwenanteil davon musste die Naturstrom Landkreis Böblingen auf sich nehmen – und damit auch indirekt der Steuerzahler. Auch wenn die Windräder die Prüfung der Flugaufsicht erfolgreich passiert hätten, wäre spätestens mit der Änderung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes mit seinen geringeren Einspeisevergütungen Schluss für das Projekt gewesen – es hätte sich wirtschaftlich einfach nicht mehr rentiert. Der Landkreis Böblingen will nun erstmal keine weitere Windkraftanlagen mehr planen.