Mit besonders klaren Worten hat HPs Direktor für Open-Source-Anwendungen, Rand Hergett, auf einer Konferenz die gegenwärtige Leistungsfähigkeit von Linux herausgestellt: "Linux ist heute für nahezu alle Business-Applikationen geeignet - sogar für viele Mission-Critical-Apps," so seine Einschätzung über das offene Betriebssystem. Er kenne viele Telekommunikationsunternehmen, die ihre Mission-Critical-Datenbanken unter Linux betreiben und sich sehr lobend über die Zuverlässigkeit und Leistungsfähigkeit äußern. "Diese Linux-Fürsprecher sind die beste Werbung für das System, dessen Akzeptanz sich wie ein Lauffeuer ausbreitet," schwärmt Hergett.
Seine Aussagen werden von einer Untersuchung des Marktforschungsunternehmens GCR gestützt, das 600 amerikanische IT-Entscheider über ihre Linux-Pläne befragt hat. Danach wollen 60 Prozent von ihnen bereits innerhalb der nächsten zwei Jahre Mission-Critical-Anwendungen auf Linux portieren. Auch eine Forrester-Untersuchung aus dem Frühjahr besagt, dass bereits 53 der dort befragten CIOs Linux für Mission-Critical-Applications einsetzen – Tendenz steil ansteigend.
Hergett sieht deshalb die immer wieder vorgetragenen Bedenken bezüglich der Sicherheit und Zuverlässigkeit von Linux für nicht mehr stichhaltig: "Linux ist heute sehr, sehr sicher und kann sich in diesem Punkt mit jedem anderen Serversystem messen. Was die Zuverlässigkeit betrifft, so sind die proprietären Unix-Systeme immer noch ein wenig überlegen, aber Linux macht sehr große Fortschritte."
Er sieht auch in den aufkommenden unterschiedlichen Linux-Versionen keinen Nachteil für dessen Verbreitung: "Das ist sehr positiv zu sehen, denn es gibt den CIOs mehr Flexibilität bei der Auswahl und Adaption – das kann sich nur positiv auf den Markt auswirken."
Harald Weiss/wg