Hewlett-Packard (HP) publiziert nicht mehr nur die eigenen Emissionsdaten, sondern schließt in dieses Reporting nun auch die Zahlen seiner größten Zulieferer mit ein. Demnach beliefen sich im Jahr 2007 deren aggregierte CO2-äquivalente Emissionen (CO2e) auf 3,5 Millionen Tonnen. Diese Zahl bezieht sich laut HP auf über 80 Prozent der Kosten für Materialien und Fertigungsleistungen für die hauseigenen Produkte.
HP unterhält laut eigenen Aussagen die umfangreichste Lieferkette der IT-Branche. Die
Emissionsdaten sollen nun als Grundlage dienen, um eine Verbesserung der Energieeffizienz bei den
wichtigsten Zulieferern zu fördern. In Zukunft will der IT-Gigant die Auswertung der Emissionsdaten
auch auf die kleineren Zulieferer erweitern.
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Zertifikate für Green-IT-Ausrichtung
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hilft beim Energie- und Wassersparen
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IT
Seit 2003 veröffentlicht HP Angaben zu seinen eigenen Emissionen, seit 2007 einschließlich des
Transports der Produkte. Zudem verpflichtet HP seine Zulieferer auf die Einhaltung des
Verhaltenskodex der Elektronikbranche (Electronic Industry Code of Conduct, EICC) wie auch der
Anforderungen des HP-eigenen SER-Programms zur sozialen und ökologischen Verantwortung in der
Lieferkette (SER: Supply Chain Social and Environmental Responsibility).
Mehr Transparenz über den Treibhausgasausstoß bei der Produktion und Logistik von IT-Gütern ist
ein wichtiger Schritt bei dem Vorhaben, die Umweltbilanz der IT-Industrie zu verbessern. Damit will
die Branche ihr in Umweltfragen angeschlagenes Image aufpolieren und mithelfen, den negativen
Folgen des Klimawandels entgegenzuwirken.
Wie notwendig solches Vorgehen ist, zeigt auch ein aktueller Bericht der Europäischen
Umweltagentur (European Environment Agency, EEA) zum Klimawandel in Europa. Laut Umweltbundesamt
(UBA) werden die Warnsignale "immer deutlicher".
Den Bericht "Impacts of Europe?s Changing Climate – 2008 Indicator Based Assessment" hat die EEA
Ende September in Kopenhagen vorgestellt. Laut diesem Report hat sich das Klima in Europa in den
vergangenen Jahrzehnten erheblich verändert, und die Auswirkungen dieses Wandels zeigen sich immer
klarer. Modellbasierte Projektionen ließen für die Zukunft eine deutliche Verstärkung der
Auswirkungen erwarten.
Der Bericht beschreibt anhand von 40 Indikatoren, wie sich erhöhte Risiken für Flut und
Trockenheit, Verluste der Artenvielfalt oder Gefahren für den Energiesektor auswirken. "Wir sehen
deutliche Warnsignale für alle Lebens- und Wirtschaftsbereiche," so UBA-Vizepräsident Dr. Thomas
Holzmann. Seine Folgerung: "Auch bei der Bekämpfung des Klimawandels muss Europa zusammenwachsen."
Laut dem EEA-Bericht ist die Temperatur in Europa seit Beginn der Industrialisierung um 1 Grad
Celsius angestiegen, somit also stärker als im Weltdurchschnitt von 0,8 Grad Celsius. Die Gletscher
der Alpen haben laut dem Report seit 1850 rund zwei Drittel ihrer Eismasse verloren, und seit den
1980er-Jahren beschleunige sich dieser Prozess.
Steigende Temperaturen und Hitzewellen führen zu Gesundheitsproblemen, warnt die EEA, und
abschmelzende Gletscher können im Alpenraum die Wasserversorgung vor neue Herausforderungen
stellen. Die EEA rechnet in den nächsten hundert Jahren mit einem weiteren Temperaturanstieg und
verstärkten Auswirkungen auf Umwelt und Gesellschaft.
Eine zunehmende Zahl von Naturkatastrophen werde das Ausmaß der Schäden in die Höhe treiben. Der
Meeresspiegel an Europas Küsten steige, das Artenspektrum der europäischen Meere verändere sich.
Zwar gebe es auch positive Wirkungen des Klimawandels, zum Beispiel bessere Bedingungen für die
Landwirtschaft durch eine verlängerte Vegetationsperiode; allerdings bestehe kein Zweifel, dass die
negativen Folgen überwiegen.
"Die tiefgreifenden Auswirkungen der Klimaänderungen in Europa unterstreichen, wie wichtig es
ist, die Klimagasemissionen weiter deutlich zu senken", so UBA-Vize-Präsident Holzmann.
Der Report basiert laut UBA auf neuen wissenschaftlichen Publikationen und langjährigen
Datenreihen wissenschaftlicher Beobachtungen in verschiedenen europäischen Staaten sowie auf
Projektionen anhand von Computermodellen. Die EEA veröffentlicht den Bericht gemeinsam mit dem
Vereinigten Forschungszentrum der EU (JRC-IES), Ispra (Italien) und dem Regionalbüro für Europa der
Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Rom. Das Umweltbundesamt war im Rahmen des Europäischen
Themenzentrums für Luft und Klimawandel (ETC/ACC) maßgeblich an der Erstellung beteiligt.
Der Bericht soll in Kürze auf der UBA-Homepage
www.umweltbundesamt.de abrufbar sein.
LANline/wg